Zwölfjähriger bestahl Vater und brach in Bank ein
Mitten am Nachmittag soll ein Schüler einen Einbruchsdiebstahl verübt haben. Was ihn überführte.
Gleich zwei besonders junge Tatverdächtige haben die Polizei in der Steiermark auf Trab gehalten. Die Beamten mussten wegen eines Zwölf- und eines 17-Jährigen ausrücken, wie am Montag bekannt wurde.
Der erste Fall ereignete sich in einer Bankfiliale im Grazer Bezirk Gries. Mitten am Sonntagnachmittag wurde der Alarm des Geldinstituts ausgelöst. Als die Beamten am Tatort eintrafen, entdeckten sie, dass die Glasscheibe zwischen Foyer und Schalterbereich eingetreten war. Als sie das Videomaterial auswerteten, stand rasch fest: Bei dem Täter dürfte es sich um einen Jugendlichen handeln. Eine Polizeidiensthundestaffel stellte wenig später einen zwölfjährigen Schüler in der Nähe der Bank. „Der Bursche zeigt sich zu dem Einbruch geständig, über sein Motiv wissen wir allerdings noch nichts. Ob es vielleicht eine Mutprobe war oder ob er wirklich glaubte, dass Geld in dem Schalterbereich lag, ist reine Spekulation“, sagt Polizeisprecher Jürgen Haas im SN-Gespräch. Um überhaupt in die Bank zu gelangen, stahl der noch Strafunmündige zuvor seinem Vater die Bankomatkarte. Als er dann schließlich im Foyer war, trat er so lange auf die Tür zum Schalterbereich ein, bis diese in die Brüche ging. Der Zwölfjährige soll laut derzeitigem Ermittlungsstand im Vorfeld nicht polizeilich aufgefallen sein. Da der Schüler strafunmündig ist, wird neben einem Bericht an die Staatsanwaltschaft auch einer an den Jugendwohlfahrtsträger, den Magistrat Graz, geschickt.
Neben dem Zwölfjährigen sorgte auch ein 17-Jähriger für einen Polizeieinsatz im Bezirk Graz-Jakomini. Der Teenager schlug in der Nacht auf Sonntag die Fensterscheibe einer Volksschule ein und drang in das Schulgebäude ein. Ein Anrainer wurde auf den Lärm aufmerksam und verständigte die Polizei.
Kurz vor Eintreffen der Beamten flüchtete der 17-Jährige in Richtung Widowitzgasse. Bei der sofort eingeleiteten Fahndung nach dem Flüchtigen fand ein Polizist den Teenager aus dem Bezirk Murau direkt neben der Schule in einer Wiese sitzend auf. Als dieser den Uniformierten sah, wollte er noch flüchten, konnte jedoch festgenommen werden.
Bei der Durchsuchung des Burschen stellten die Polizisten schließlich auch noch ein Päckchen Marihuana sicher. Zum Einbruch selbst machte der 17-Jährige keine Angaben – er beschimpfte die Polizisten fortlaufend. Gestohlen soll der Verdächtige nichts haben. Der Sachschaden beläuft sich auf 500 Euro.