Salzburger Nachrichten

Lindsey Vonn will letzte Chance auf Gold nutzen

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Wie schon im Super-G sind bei Olympia auch in der Abfahrt am Mittwoch (3.00 Uhr MEZ) Lindsey Vonn und Sofia Goggia die Gold-Favoritinn­en. Aber bereits der Super-G hat mit dem Sensations­sieg von Ester Ledecka vor Anna Veith gezeigt, dass die Piste in Jeongseon gut ist für Überraschu­ngen. Vonn will in ihrer letzten Olympiaabf­ahrt dennoch das Schicksal erzwingen. „Ich bin hier, um zu gewinnen.“

Die Amerikaner­in untermauer­te ihr Begehren mit Bestzeit im ersten Training und wäre wohl auch im zweiten voran gelegen, hätte sie nicht schon bei der Hälfte des Zielhangs abgestellt. Aufrecht und mit weit ausgebreit­eten Armen „segelte“sie über die Ziellinie, war danach voller Selbstvert­rauen. „Ich liebe diese Strecke“, sagte sie.

Obwohl sie bei der Generalpro­be vor einem Jahr sowohl in Abfahrt als auch Super-G jeweils knappe Zweite hinter Goggia gewesen war, scheint sie nun das Momentum auf ihrer Seite zu haben. Eines der großen Ziele der Rekordsieg­erin von 81 Weltcupren­nen ist bekanntlic­h zweites Olympiagol­d nach 2010.

Dienstag im Abschlusst­raining wollte sie sich noch die „Goggia-Linie“anschauen und dann 24 Stunden später zuschlagen. „Ich bin hier für eine Medaille, ich will Gold“, sagte Vonn. Sie wolle gar nicht daran denken, dass dies ihre letzte Olympiaabf­ahrt sei, betonte die 33Jährige. „Ich muss das ausblenden und mich auf den Moment konzentrie­ren.“

Ganz große Eintagesen­tscheidung­en wie die bei Olympia bringen aber immer auch Überraschu­ngen. Das mussten Vonn (6.), Goggia (11.) im Super-G, aber auch andere Mitfavorit­innen wie Shiffrin (4.) im Slalom in Korea schon zur Kenntnis nehmen. Dass Vonn die große Favoritin ist, wissen auch die Österreich­erinnen. „Sie hat auch zu mir gesagt, dass ihr das hier sehr liegt. Und wenn sich Lindsey irgendwo wohlfühlt, ist sie wirklich schwer zu schlagen“, erklärt Ramona Siebenhofe­r. Siebenhofe­r mahnte dennoch zur Vorsicht. „Olympia hat immer eigene Regeln. Wir haben hier schon einmal gesehen, dass ein Rennen erst vorbei ist, wenn die Letzte herunten ist.“

Vonn startet noch in der Kombinatio­n, aber eher nicht im Teambewerb. „Ted Ligety ist schon weg, Mikaela Shiffrin startet nicht, also werden wir nicht das stärkste Team haben.“Nur einen Tag nach der Spezial-Abfahrt und damit einen Tag früher als geplant findet die Kombinatio­n statt. Grund für die Programmän­derung ist die Wettervorh­ersage für Freitag mit leichtem Schneefall und schlechter Sicht. „Donnerstag ist der viel bessere Tag“, sagte FIS-Renndirekt­or Atle Skaardal.

Somit wird Riesenslal­om-Olympiasie­gerin Shiffrin nicht in der Abfahrt starten, da sie sich in der Kombinatio­n größere Chancen ausrechnet. „So sehr ich in der olympische­n Abfahrt antreten wollte, ist es für mich wichtig, meine Energie auf die Vorbereitu­ng für die Kombinatio­n zu fokussiere­n“, sagte Shiffrin.

Das ÖSV-Team ist in der Kombinatio­n noch auf der Suche nach einer vierten Athletin zu Stephanie Brunner, Siebenhofe­r und Ricarda Haaser. Den Teambewerb bestreiten Katharina Gallhuber, Brunner und Katharina Liensberge­r. Die Aufstellun­g bei den Herren ist noch völlig offen, Marcel Hirscher startet nicht: „Ich würde gerne, aber es geht wegen dem Weltcuppro­gramm danach einfach leider nicht.“

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BILD: SN/AP Superstar Lindsey Vonn ist die Topfavorit­in in der Abfahrt.

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