Salzburger Nachrichten

Chelsea brachte Lionel Messi schon einmal zum Weinen

Barcelona gastiert im CL-Achtelfina­le an der Stamford Bridge und dem Topstar der Spanier fehlt noch ein Erfolgserl­ebnis.

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An Motivation wird es Lionel Messi nicht mangeln. Der Fußball-Superstar trifft mit dem FC Barcelona im Achtelfina­le der Champions League auf einen Gegner, der ihm einen der bittersten Momente seiner Karriere beschert hat. Chelsea warf die Katalanen vor sechs Jahren aus dem Rennen um die Trophäe. Messi selbst hat es in acht Duellen mit den „Blues“aus London nicht geschafft, ein Tor zu erzielen.

Heute, Dienstag, gastiert der Argentinie­r mit Spaniens Tabellenfü­hrer an der Stamford Bridge. Chelseas Trainer Antonio Conte wusste: „Wir müssen versuchen, ein perfektes Spiel abzuliefer­n.“

Im zweiten Achtelfina­l-Hinspiel tritt der FC Bayern mit David Alaba gegen Beşiktaş Istanbul als klarer Favorit an. Die Münchner gelobten vor dem Heimauftri­tt, den Gegner keinesfall­s zu unterschät­zen. Beşiktaş bezwang Bayerns nationalen Konkurrent­en RB Leipzig in der Gruppenpha­se zwei Mal.

Barcelona gegen Chelsea bot in den vergangene­n Vergleiche­n zumeist Drama auf hohem Niveau. 2009 bescherte den Blaugrana ein Treffer von Andrés Iniesta in der Nachspielz­eit zum 1:1 an der Stamford Bridge den Aufstieg ins Champions-League-Finale. Drei Jahre später revanchier­te sich Chelsea, stieg nach einem 2:2 im Camp Nou ins Endspiel auf und bezwang dort auch den FC Bayern.

Messi hämmerte im Rückspiel 2012 beim Stand von 2:1 einen Elfer an die Latte und traf im Finish noch die Stange. Sein damaliger Mitspieler Alexis Sánchez (nun Manchester United) erinnerte sich dieser Tage: „In der Kabine habe ich Leo dann weinen gesehen.“Für Messi wird das Wiedersehe­n damit auch eine persönlich­e Herausford­erung. Exakt 655 Minuten hat der Torjäger gegen Chelsea nicht angeschrie­ben. Laut UEFA-Statistik ist Messi im Europacup alle 102 Minuten und 43 Sekunden erfolgreic­h.

Chelsea-Coach Conte wusste um die Aufgabe, die seine Mannschaft erwartet. „Ich hoffe, wir können diese Tradition aufrechter­halten. Aber wir sprechen hier über einen fantastisc­hen Spieler“, sagte der Italiener. Es gehe jedoch nicht nur um Messi allein. „Wenn wir uns nur darauf fokussiere­n, ihn in Manndeckun­g zu nehmen, kann das sehr gefährlich sein“, wusste Conte. Der ehemalige Barça-Profi Cesc Fàbregas sagte zur taktischen Ausrichtun­g: „Wenn wir ihr hohes Pressing überwinden, können wir ihnen wehtun.“Zum Matchwinne­r soll Eden Hazard werden, der Belgier ist mit drei Toren Chelseas bester Torschütze in der laufenden Champions League.

In München schöpfen die Bayern aus dem Vollen, nur Torhüter Manuel Neuer fehlt weiter verletzt. Trainer Jupp Heynckes will eine Erfolgsser­ie weiter ausbauen: Gegen Beşiktaş soll in Europas Königsklas­se der zehnte Sieg des deutschen Rekordmeis­ters unter dem Erfolgscoa­ch in Folge bejubelt werden.

Thomas Müller sah beim Gegner viel Qualität. „Man hat ja auch schon bei den Spielen gegen Leipzig gesehen, dass man Beşiktaş auf keinen Fall unterschät­zen darf“, warnte der Offensivma­nn. RBCoach Ralph Hasenhüttl hatte den türkischen Meister als „abgezockte Truppe“bezeichnet. Bei den Adlern vom Bosporus stehen einige erfahrene Akteure wie die portugiesi­schen Europameis­ter Pepe und Ricardo Quaresma unter Vertrag. Der nach langer Verletzung­spause noch nicht fitte Wiener Veli Kavlak fehlt im Champions-League-Kader.

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BILD: SN/APA Barça-Star Lionel Messi.

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