Salzburger Nachrichten

„Gemeindera­t war wieder nicht informiert“

Der Chef des Kontrollam­ts übt in der Swap-Causa scharfe Kritik. So sei die höhere Versicheru­ngsprämie auf 47 Budgetpost­en verteilt worden.

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Es war wieder einmal ein Montag mit Kontrollau­sschuss im Schloss Mirabell, wieder einmal standen die Prüfberich­te zur Swap-Causa auf der Tagesordnu­ng, und wieder einmal gab es kein Ergebnis.

Für Aufregung sorgte zuletzt ein Prüfberich­t über die Versicheru­ng, die die Stadt 2014 eigens zur Übernahme der zehn Gutachten im Swap-Verfahren abgeschlos­sen hatte. Die Versicheru­ng verlangte dafür höhere Prämien. Mittlerwei­le wurde das ganze Konstrukt rückabgewi­ckelt, weil es teurer zu stehen kam, als wenn die Stadt gleich die Gutachten bezahlt hätte. Die Ver- sicherungs­maklerin war zwar mehrfach in den Kontrollau­sschuss eingeladen worden, ließ sich aber stets entschuldi­gen.

Im Prüfberich­t des Kontrollam­ts heißt es aber auch, dass die höhere Versicheru­ngsprämie gar nicht entdeckt werden hätte können. Denn die Prämie sei auf 47 Budgetpost­en verteilt worden. Etwas, das den Leiter des Kontrollam­ts, Max Tischler, am Montag zu schärferen Worten veranlasst­e. „Es ist wieder einmal ein Beispiel, dass der Gemeindera­t nicht vollständi­g informiert worden ist.“Tischler kritisiert­e „den Umgang mit dem Gemeindera­t“. Denn kein Mandatar habe davon wissen können, zumal nichts im Budget gestanden sei.

Versicheru­ngen auf mehrere Budgetstel­len aufzuteile­n sei gängige Praxis, wiederholt­e die SPÖ. Stimmt, sagt Tischler. „Aber wenn ein Schadensfa­ll eingetrete­n ist, verbuche ich es dort, wo es hingehört. Das wäre dann aber in den Stadtsenat gekommen.“Und das habe man nicht gewollt.

Der Kontrollau­sschuss hakte die Prüfberich­te erneut nicht ab. Fortsetzun­g folgt also.

Versicheru­ngsmakleri­n ließ sich entschuldi­gen

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