Allergie-Rätsel vor EM gelöst
Skibergsteiger Jakob Herrmann fährt mit einem guten Gefühl zur EM auf Sizilien. Der Werfenwenger Vorzeigeathlet weiß endlich, was ihn zuletzt bei Auslandsrennen eingebremst hat.
SALZBURG. Mit seinem Sieg beim Jennerstier hat Skibergsteiger Jakob Herrmann am Wochenende noch einmal gezeigt, wie toll er derzeit in Form ist. Zusätzlich positiv stimmt ihn vor der am Donnerstag startenden EM auf Sizilien, dass er einem geheimnisvollen gesundheitlichen Problem auf die Spur gekommen ist.
„Ich habe im Laufe der Zeit eine Allergie auf bestimmte Lebensmittel entwickelt, aber nicht gewusst, was da genau dahintersteckt. Bei Rennen im Ausland, wo ich natürlich auch auswärts esse, habe ich dann am zweiten Tag immer stark abgebaut. Zuletzt bin ich in Frankreich wegen der Wassereinlagerungen um drei Kilo schwerer aufgewacht“, erzählt Herrmann. Letzte Woche sind endlich die schuldigen Allergene identifiziert worden. „Jetzt kann ich mich darauf einstellen und endlich wieder auch am zweiten Tag voll angreifen“, freut sich der Werfenwenger. Beim Jennerstier in Berchtesgaden hatte Herrmann nur am ersten Tag Probleme − allerdings nicht mit der Gesundheit. „Ich bin mit meinen Ski im Absperrband hängen geblieben und hingefallen. Bis ich da wieder ausgewickelt war, sind die anderen schon weg gewesen“, erinnert er sich an sein Halbfinal-Aus im Sprintbewerb. Umso motivierter ging er einen Tag später das Verti- cal-Rennen an. „Da bin ich schon mit einer leichten Wut im Bauch gestartet, habe nach zwei Minuten die Führung übernommen und mich bis ins Ziel nicht mehr umgedreht“, erzählt Herrmann, der am Ende 30 Sekunden vor dem deutschen Lokalmatador Thomas Trainer und Ex-Langlauf-Weltmeister Christian Hoffmann ins Ziel kam.
Bei der am Donnerstag startenden EM im Skibergsteigen am Ätna rechnet sich Herrmann in seiner aktuellen Form durchaus Chancen aus. „Im Individual erhoffe ich mir schon eine Medaille, im Vertical ist vielleicht ein Platz unter den besten fünf möglich“, sagt der Werfenwenger.
Aufgezeigt haben beim Jennerstier auch zwei weitere Salzburger EM-Starter. Der Bischofshofner Alex Brandner lief im Sprint auf Platz drei und im Vertical-Rennen auf Rang fünf. Michaela Eßl aus Abtenau ließ nach Platz drei im Sprint den zweiten Bewerb sausen. „Ich hab mich in der Früh nicht wirklich gut gefühlt und mit Blick auf die EM lieber verzichtet“, erklärt die neue Führende im Alpencup, die sich am Montag wieder bestens fühlte und am Ätna in die Top 10 will.