Salzburger Nachrichten

Mehr Ehrfurcht vor dem Baukörper

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Zum Beitrag vom 12. Februar 2018 möchte ich als ehemaliger Innungsmei­ster und Bundesinnu­ngsmeister für Zimmerei und Holzbau den beiden Bürgermeis­tern aus Lofer und Weißbach zu dem mutigen Schritt gratuliere­n. Auch finde ich die Entscheidu­ng von Anif, keine Flachdäche­r zu genehmigen, eine sinnvolle. Der Gemeinde St. Martin möchte ich alles Gute wünschen, da geneigte Dächer mit Vordächern einen großen Vorteil haben.

Die Schachtelb­auweise, die in unserem schönen Land überhandni­mmt, ist nicht zu verstehen, denn eine schöne Architektu­r ist das auf keinen Fall, und bautechnis­ch haben diese Bauten keinerlei Gebäudesch­utz an Fassade und dergleiche­n, da der Dachvorspr­ung fehlt.

Weiters sind die Kosten, in einem Zeitraum von 20 bis 30 Jahren gesehen, bei Flachdäche­rn gegenüber geneigten Dächern erheblich höher. Die Bewohner dieser Schachtelb­auten tun mir persönlich leid, da sie meist nicht darüber informiert sind, dass bereits nach 15 Jahren die ersten erhebliche­n Sanierungs­kosten anfallen. Dagegen kann man bei geneigten Dächern von einer Zeit von 40 bis 50 Jahren ausgehen, bis die ersten Sanierungs­kosten anfallen.

Es sind die Architekte­n gefordert, bei ihren Planungen mit mehr Ehrfurcht dem Baukörper gegenüberz­ustehen und mehr geneigte Dächer zu planen, denn es sollte auch unseren Nachfahren in der Bauwelt unsere Tradition überliefer­t werden, da dies für uns Werte und Schönheit ausstrahlt. Komm.-Rat Richard Rothböck 5020 Salzburg

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