Tiroler lag tot im Kofferraum: Prozess
Ein Italiener soll bei einem Autogeschäft einen Tiroler getötet haben. Morgen beginnt die mit Spannung erwartete Verhandlung.
Ein mysteriöses SMS sollte den Mordfall im Februar 2017 auffliegen lassen. Ab dem morgigen Donnerstag versuchen die Gerichte die Schuldfrage in dem spektakulären Fall zu klären. Als Hauptangeklagter muss sich dabei ein 42-jähriger Italiener am Donnerstag und Freitag am Landesgericht Innsbruck unter anderem wegen Mordes verantworten.
Der Beschuldigte soll laut Anklage im Zuge eines Autokaufs den Verkäufer zunächst verletzt, gefesselt, ruhiggestellt und letztendlich getötet haben. Die Leiche des 47-jährigen Tirolers war im Kofferraum eines Autos entdeckt worden.
Der Italiener war wenige Tage nach der Tat bei dem Versuch, mit einer Fähre nach Tunesien auszureisen, in Marseille den französischen Behörden ins Netz gegangen. Nach ihm war mittels europäischen Haftbefehls gesucht worden.
Der 42-Jährige hatte bei seiner Vernahme bei der Polizei bestritten, den Tiroler getötet zu haben, gab aber zu, dem Opfer zwei Sportautos abgekauft zu haben. Der Beschuldigte ist laut Ermittlern kein unbeschriebenes Blatt. Er soll in Italien bereits wegen Diebstahls polizeilich bekannt sein.
Der Italiener wird verdächtigt, den 47-Jährigen am 14. Februar 2017 bei einem Autogeschäft getötet zu haben. Danach soll er die Leiche im Kofferraum seines Autos versteckt haben. Der Beschuldigte selbst flüchtete, sein Auto ließ er aber in Baumkirchen bei dem Gasthof zurück, in dem er sich eingemietet hatte.
Einen Tag später erhielt die Frau des 47-Jährigen, die zu diesem Zeitpunkt nicht in Tirol war, ein mysteriöses SMS von ihrem Mann, dessen Echtheit sie anzweifelte. Sie erstattete eine Vermisstenanzeige. Am 17. Februar erschienen schließlich ein Mann und eine Frau in dem Gasthof in Baumkirchen und wollten den Zimmerschlüssel des Italieners zurückgeben. Zudem sollte eine Abschleppfirma den Wagen des 42Jährigen wegen eines angeblichen Defekts verladen und zurück nach Italien bringen. Die Polizei verhinderte dies jedoch und fand bei einer anschließenden Durchsuchung des Wagens die Leiche des 47-Jährigen im Kofferraum. Als Todesursache wurde ein „Angriff auf den Hals“festgestellt.