Klagenfurt vor Augen, Dortmund im Kopf
Red Bull Salzburg steht heute im ÖFB-Cup vor einer Pflichtaufgabe. Überbordendes Thema ist aber das bevorstehende Duell mit dem BVB.
SALZBURG. Von Austria Klagenfurt bis Borussia Dortmund: Einen durchaus ungewöhnlichen Gedanken-Spagat muss derzeit Salzburgs Cheftrainer Marco Rose bewältigen. Im ÖFB-Cup-Viertelfinale heute, Mittwoch (19.30 Uhr), gegen den Regionalligisten Austria Klagenfurt peilt Titelverteidiger Red Bull Salzburg den ungefährdeten Aufstieg an, parallel beschäftigt man sich im Bullen-Lager auch bereits intensiv mit dem Europa-LeagueSchlager nächste und übernächste Woche gegen den deutschen Topclub Dortmund.
Am Montagabend verfolgte Rose im TV einen insgesamt enttäuschenden Auftritt des BVB beim 1:1-Unentschieden gegen Augsburg. Sollten die Dortmunder so im Europa-League-Achtelfinale gegen Salzburg auftreten, nämlich „ohne Leidenschaft und Entschlossenheit“, wie BVB-Trainer Peter Stöger kritisierte, dann darf sich Rose durchaus berechtigte Hoffnungen machen, auch noch diese Hürde zu nehmen.
Während Stöger monierte, sein Team habe die Kugel nur hin und her geschoben („Gefühlt hätten wir die Tore abmontieren können“), hat Rose mit Red Bull Salzburg derzeit einen Lauf. Und was für einen: Seit 28 Pflichtspielen sind die Bullen nun schon ungeschlagen, im Cup gab es 27 Siege in Serie. Die bislang letzte Niederlage datiert vom 7. Mai 2013 gegen Pasching (1:2).
„Wir wollen unsere erfolgreiche Cup-Story weiterführen. Dafür brauchen wir auch gegen eine Mannschaft wie Austria Klagenfurt, die nichts zu verlieren und schon mehrere renommierte Vereine aus dem Bewerb geworfen hat, eine gute und konzentrierte Leistung“, sagte Salzburg-Trainer Rose, der angesichts des aktuell so dichten Spielplans kräftig rotieren will. BullenProfis, die in dieser Saison bisher nicht zu regelmäßigen Einsätzen gekommen sind, werden in der Startformation stehen.
Obwohl die Klagenfurter in der Tabelle der Regionalliga Mitte nur auf Platz acht stehen, hat das Team von Trainer Franz Polanz bereits drei Proficlubs (St. Pölten, Kapfenberg und Wacker Innsbruck) eliminiert. Salzburgs Abwehrspieler Duje Ćaleta-Car betonte deshalb auch: „Der Weg von Austria Klagenfurt ins Viertelfinale muss uns zusätzliche Warnung sein. Die Vorbereitung auf dieses Cup-Match ist bei uns nicht anders als auf die Europa League. Wir dürfen keinen Meter Raum herschenken, müssen voll konzentriert bleiben.“Zumindest für diese 90 Minuten gilt es, Borussia Dortmund auszublenden.