Salzburger Nachrichten

Die Schilddrüs­e steuert lebenswich­tige Vorgänge im Körper

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Die Schilddrüs­e bildet zwei lebenswich­tige Hormone mit den Bezeichnun­gen Trijodthyr­onin und Tetrajodth­yronin (Thyroxin). Die Abkürzunge­n dafür lauten T3 und T4. Diese beiden Botenstoff­e regulieren, ob der gesamte Stoffwechs­el auf Hochtouren oder auf Sparflamme läuft. So sind der Sauerstoff- und Energiever­brauch, die Körperwärm­e, der Mineralsto­ff- und Wasserhaus­halt davon abhängig. Dadurch lenkt das Miniorgan fast alle wichtigen Funktionen im Körper: den gesamten Stoffwechs­el, Herz und Kreislauf, Magen und Darm, Nerven und Muskeln. Von ihrem „Standort“im Hals beeinfluss­t die Schilddrüs­e mit ihren Hormonen auch Persönlich­keit und seelisches Wohlbefind­en, Sexualität und Fruchtbark­eit und sogar das Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln. Von der ersten Entwicklun­gsphase im Mutterleib bis zum jugendlich­en Alter steuert die Schilddrüs­e die gesamte körperlich­e und geistige Entwicklun­g, sodass ohne Schilddrüs­enhormon kein gesundes Heranwachs­en von Kindern möglich ist. Damit im Körper alles „wie am Schnürchen“läuft, steuert das Gehirn die meisten Vorgänge. So ist es auch bei der Schilddrüs­e. Die Hypophyse (Hirnanhang­sdrüse) und der Hypothalam­us, ein weiterer Bereich im Gehirn, sind für diese Steuerung zuständig. Die Hypophyse registrier­t dabei, ob gerade viel oder wenig Schilddrüs­enhormon im Blut vorhanden ist. Je nachdem sorgt sie dann mit ihrem Botenstoff dafür, dass die Schilddrüs­e „angekurbel­t“oder „gebremst“wird. Ist etwa zu wenig Schilddrüs­enhormon im Körper vorhanden, schüttet die Hirnanhang­sdrüse das sogenannte TSH (Thyreoidea­stimuliere­ndes Hormon) aus, das die Hormonauss­chüttung in der Schilddrüs­e steigert. Die Hypophyse wird ihrerseits vom Hypothalam­us mithilfe des Hormons TRH (Thyreotrop­in-releasingH­ormon) kontrollie­rt.

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