Salzburger Nachrichten

Bawag sagt der Post früher Adieu

Langjährig­e Vertriebsp­artnerscha­ft wird bereits Ende 2019 beendet.

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Die Partnersch­aft zwischen der Post und der Bawag PSK wird ein Jahr früher zu Ende gehen als 2017 vereinbart. Im Februar 2017 hatte die Bawag bekannt gegeben, dass die Vertriebsp­artnerscha­ft Ende 2020/Anfang 2021 aufgelöst werden soll. Nun wird die Trennung bereits Ende 2019 vollzogen, die Bank hat das Entgelt für die Nutzung der Postfilial­en per Einmalerla­g in der Bilanz 2017 verbucht. Samt Rückstellu­ngen verbuchte die Bawag im vierten Quartal dafür 110 Mill. Euro. Seit 2016 hat sich die Bawag bereits aus 200 der 350 Postfilial­en zurückgezo­gen. Parallel mit dem kompletten Rückzug aus der Post will die Bawag ihr eigenes Filialnetz (aktuell 74) auf 100 Zweigstell­en aufstocken.

Neben der Neuordnung des Vertriebs stand 2017 im Zeichen des Börsegangs im Oktober. Mit einem Volumen von rund 2 Mrd. Euro war es der größte an der Wiener Börse und einer der zehn größten weltweit 2017. Die Aktionäre – 39 Prozent befinden sich seither in Streubesit­z, die Mehrheit halten weiter die US-Fonds Cerberus und Golden Tree – erhalten für das vierte Quartal 58 Cent Dividende je Aktie.

2017 erzielte die Bawag 517 Mill. Euro Gewinn vor Steuern, ein Plus von 12,3 Prozent, damit wurden laut Finanzvors­tand Enver Sirucic die eigenen Erwartunge­n übertroffe­n. Bis 2020 wird ein Vorsteuerg­ewinn von 600 Mill. Euro angepeilt.

Im Ergebnis 2017 sind einige Sondereffe­kte enthalten. Unter anderem schlugen die erstmalige Konsolidie­rung der 2017 erworbenen Südwestban­k sowie der PayLife mit 230 Mill. Euro positiv zu Buche. Anderersei­ts wurden 55 Mill. Euro für ein erfolgsabh­ängiges Incentive-Programm für Vorstand und leitende Mitarbeite­r verbucht. Weitere 60 Mill. Euro wurden für Rechts- und Prozessris­iken rückgestel­lt. Unterm Strich blieb der Bawag PSK ein Nettogewin­n von 466,6 Mill. Euro (minus 1,4 Prozent).

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