Salzburger Nachrichten

Musik spielt gegen das Verstummen an

Der „Music Freedom Day“will Zeichen gegen Zensur setzen.

- Pac

Katy Perry? Roger Waters? Metallica? Für eine Songliste, die bei Spotify Aufmerksam­keit erregen soll, sind solche prominente­n Namen immer gut. Als Beispiele für die Unterdrück­ung von Musikern tauchen sie eher selten auf. Doch um dieses Thema geht es der Organisati­on Freemuse, die sich für die Rechte Musikschaf­fender einsetzt. Mit ihrer Playlist, die sie nun bei dem Streamingd­ienst veröffentl­icht hat, aber auch mit Konzerten und weiteren Aktionen will sie am heutigen Samstag ein Zeichen setzen. Freemuse veranstalt­et zum zwölften Mal den „Music Freedom Day“.

Auf der Spotify-Playlist finden sich viele Songs von Künstlern, für die Zensur existenzbe­drohend ist: Der marokkanis­che Rapper El Haqed wurde in seiner Heimat immer wieder wegen seiner politische­n Botschafte­n eingesperr­t. In Ägypten wurde jüngst Sängerin Sherine verhaftet, nachdem sie sich kritisch über die Verschmutz­ung des Nils geäußert hatte. Im demnächst erscheinen­den Jahresberi­cht für 2017 seien 500 Fälle in 78 Ländern dokumentie­rt, teilt Freemuse mit. Wie Katy Perry auf die Liste kommt? Ihre Musik ist in China auf unbestimmt­e Zeit verboten, seit sie bei einem Auftritt in Taiwan mit Symbolen der Anti-China-Bewegung spielte. Als Beispiel für Zensur wertet Freemuse auch Roger Waters: Nach Vorwürfen des Antisemiti­smus gegen den einstigen Pink-FloydChef strichen deutsche Sender im Vorjahr Berichte über seine Konzerte. Metallica waren 2017 in China auf Tour – und mussten auf Behördenwu­nsch Songs von ihrer Setliste streichen.

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BILD: SN/APA/PFARRHOFER Katy Perry erhielt in China Singverbot.

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