Salzburger Nachrichten

Schlag nach bei Günther Platter

„Tirol is lei oans“, heißt es in einem bekannten Lied. Dabei ist Salzburg nicht viel anders. Nach der Wahl in Tirol tun sich interessan­te Parallelen zur heimischen Politik auf.

- Sylvia Wörgetter WWW.SN.AT/WIZANY

Hasiblatt . . . „Wer Platter will, muss Platter wählen.“So hatte das Mantra des Tiroler Landeshaup­tmanns vor der Tiroler Landtagswa­hl gelautet. Eine Wahl, die Günther Platter und die ÖVP am vergangene­n Sonntag bekanntlic­h gewannen. Salzburg wählt in fünf Wochen. Es kündigt sich ein ähnliches Mantra für Wilfried Haslauer an.

Denn wie die Tiroler Parteifreu­nde müssen auch die Salzburger Schwarzen vor der Landtagswa­hl angesichts guter Umfragewer­te nichts fürchten – außer zu große Siegesgewi­ssheit. Daher hat ÖVP-Geschäftsf­ührer Wolfgang Mayer bereits vorsorglic­h davor gewarnt, die Wahl als gelaufen anzusehen. Und auch davor, strategisc­h zu wählen. Mayer weiß, dass es an der schwarzen Basis einige gibt, die keine Freude mit den grünen Mitregente­n haben. Man hat in der ÖVP-Parteizent­rale offenbar Sorge, dass diese Murrenden FPÖ wählen könnten, um Haslauer gleichsam zu Schwarz-Blau zu zwingen.

Platter und Haslauer wird nachgesagt, mit den Grünen besser zu können als mit den Blauen oder Roten. Beide Landeshaup­tleute haben fünf Jahre unaufgereg­t und weitgehend konfliktfr­ei mit den Grünen regiert. Es spricht also viel für eine Fortsetzun­g dieser Koalition.

Aber es spricht taktisch und strategisc­h alles dagegen, das auch zu sagen. Haslauer wird sich in den kommenden Wochen genauso wenig auf Koalitions­aussagen festlegen lassen wie Platter. Er wird sich nach dem 22. April ebenfalls aussuchen können, mit wem er regieren will – mit Grün, Rot oder Blau, eventuell unter Hereinnahm­e eines Dritten. Das macht Koalitions­verhandlun­gen für die ÖVP zu einer angenehmen Sache, wie sich gerade in Tirol beobachten lässt. Der künftige Partner wird es billiger geben müssen, als das noch 2013 der Fall war. Das ist eine Frage von Angebot und Nachfrage.

Im Falle der Grünen kommt dazu, dass sie sich große Stimmenzuw­ächse der ÖVP regel-

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