Parlament hat Meldestelle für sexuelle Belästigung
Im Parlament nimmt am Montag eine „Clearingstelle gegen sexuellen Belästigung und Machtmissbrauch“ihre Arbeit auf. Sowohl Frauen als auch Männer, die von unerwünschtem Verhalten betroffen sind, können sich direkt an die Psychotherapeutin Christine Bauer-Jelinek wenden. Die Meldestelle geht auf eine Idee von Kurzzeit-Nationalratspräsidentin Elisabeth Köstinger (ÖVP) zurück.
Der nunmehrige Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka betonte, dass es sich vor allem um eine Präventions- und Beratungsstelle handle. Abgeordnete sowie Mitarbeiter des Parlaments und der Klubs könnten sich an Bauer-Jelinek wenden, noch bevor strafrechtlich relevante Aktionen gesetzt wurden. Der Erfolg werde an einem respektvollen Umgang und einem guten Betriebsklima zu messen sein, sagte Sobotka. Dass das Parlament derzeit große Probleme mit sexueller Belästigung habe, verneinte der Präsident.
Bauer-Jelinek betonte, dass nicht immer die Frauen die Opfer und die Männer die Täter seien. Es könnten sich auch Männer an sie wenden, die in ihren Handlungen verunsichert seien. Es könnten auch Personen Rat suchen, die sich selbst falsch verhalten haben, die ein Fehlverhalten vermuten oder denen ein solches vorgeworfen wird. Wie viele Fälle auf sie zukommen werden, darauf sei sie selbst „sehr neugierig“, sagte Bauer-Jelinek.