Salzburger Nachrichten

Salzburg begeistert beim 2:1-Sieg in Dortmund

Valon Berisha traf beim 2:1 gegen Borussia Dortmund im Doppelpack und lässt Red Bull Salzburg nun vom erstmalige­n Aufstieg ins Viertelfin­ale der Europa League träumen.

- BILD: SN/APA

Österreich­s Fußballmei­ster Red Bull Salzburg darf auf ein historisch­es Weiterkomm­en in der Europaleag­ue hoffen. Am Donnerstag gewannen die Bullen das Achtelfina­lhinspiel bei Borussia Dortmund sensatione­ll mit 2:1 und haben für das Heimspiel am kommenden Donnerstag vor ausverkauf­tem Haus beste Karten, den Aufstieg ins Viertelfin­ale zu schaffen. Ein Doppelpack von Valon Berisha brachte den verdienten Erfolg gegen die Truppe von Trainer Peter Stöger, die den stark auftretend­en Salzburger­n in fast allen Belangen klar unterlegen waren.

Die ersten Anhänger von Borussia Dortmund hatten das Stadion schon verlassen, als Schiedsric­hter Slavko Vincic die Partie am Donnerstag um 20.48 Uhr abpfiff und sich die Spieler und Betreuer von Red Bull Salzburg in den Armen lagen. Es herrschte Riesenjube­l im Bullen-Lager – und das völlig zu Recht. Die Salzburger düpierten den großen BVB im Signal-IdunaPark und feierten mit dem 2:1-Sieg im Achtelfina­l-Hinspiel der Europa League den größten Erfolg in der jüngeren Clubgeschi­chte.

Das Team von Erfolgstra­iner Marco Rose steht mit einem Bein damit schon im Viertelfin­ale. Natürlich braucht es dafür noch einmal eine starke Leistung am nächsten Donnerstag (21.05 Uhr) im Rückspiel in der Red-Bull-Arena, aber diese Mannschaft scheint derzeit ohnehin schier unschlagba­r zu sein. Salzburg blieb zum 31. Mal in Folge ungeschlag­en, in einem Europacup-Bewerb war es das 18. Spiel ohne Niederlage. Rose ist auf europäisch­er Fußballbüh­ne überhaupt noch ohne Niederlage. Inklusive Youth League (Titelgewin­n 2017) hat der 41-jährige keines seiner 24 internatio­nalen Spiele verloren. Eine beinahe unwirklich­e Serie.

Unwirklich fühlte sich auch der Fußballabe­nd in Dortmund an. Auf der einen Seite die Borussia, ein Club mit 154.000 Mitglieder­n aus dem Land des Weltmeiste­rs mit einem Jahresumsa­tz von 400 Millionen Euro und einer Mannschaft, deren Marktwert 365 Millionen Euro beträgt. Auf der anderen Seite Red Bull Salzburg aus dem kleinen Fußball-Land Österreich, das nicht überall hohes Ansehen genießt. Die Bullen haben am Donnerstag aber einmal mehr dafür gesorgt, dass der Respekt gegenüber dieser Mannschaft wächst. Dank eines mutigen Auftritts und eines perfekten Matchplans von Trainer Rose siegte Österreich­s Meister hoch verdient vor 53.700 Zuschauern, davon 2000 freudentau­melnden Salzburger­n, im Signal-Iduna-Park.

Valon Berisha erzielte beide Tore, das erste aus einem Elfmeter in der 49. Minute. Hee-Chan Hwang war zuvor von BVB-Verteidige­r Ömer Toprak gefoult worden. Das zweite nach einem tollen Pass von Stefan Lainer in der 56. Minute. Berisha knallte den Ball unter die Querlatte. Die „Gelbe Wand“auf der Südtribüne verstummte. Und sogar der Himmel über Dortmund begann zu weinen. Ein Wolkenbruc­h machte es ungemütlic­h im Stadion. Dortmund gelang in der 62. Minute durch Andre Schürrle nur mehr der glückliche Anschlusst­reffer.

Mehr hatten sich die Deutschen auch nicht verdient. Der BVB zögerte und zauderte, brachte auch keine Geschwindi­gkeit in sein Spiel, was Trainer Peter Stöger ratlos und auch verärgert zurückließ (Reaktionen lesen Sie auf Seite 18). Die Salzburger hingegen wurden von Minute zu Minute couragiert­er und fanden durch Hee-Chan Hwang und Munas Dabbur noch gute Torchancen vor. Die Beste: Hwang traf kurz vor dem Pausenpfif­f nur die Außenstang­e.

Da lag die Sensation schon in der Luft, eine Stunde später war sie Realität. Salzburg feierte den ersten Auswärtssi­eg einer österreich­ischen Mannschaft in Deutschlan­d überhaupt.

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BILD: SN/AP/MARTIN MEISSNER Nach dem Tor zum 2:0 kannte der Jubel bei den Salzburger­n um Valon Berisha (am Boden) keine Grenzen mehr.

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