Zweiter Fehlstart ist verboten
Salzburgs Meisterschaftsstart im September gegen Dornbirn ging daneben. Das darf sechs Monate später zum Play-off-Start heute nicht mehr passieren.
Auf den Tag genau vor sechs Monaten begann die heimische Eishockey-Meisterschaft. In Runde eins empfing Salzburg die Bulldogs aus Dornbirn und unterlag überraschend 3:4 – es war der Beginn eines „heißen Herbstes“mit vielen Diskussionen und Kritik.
Sechs Monate später beginnen heute die Play-offs – und wieder empfängt Salzburg die Bulldogs aus Dornbirn. Dass dies ein schlechtes Omen sein könnte, glaubt Trainer Greg Poss nicht. „Denn wir sind mittlerweile ein anderes Team geworden.“Das stimmt. Poss hat (unter Druck) die Taktik verändert und man hat am Transfermarkt nochmals nachgelegt: Mit Peter Mueller und Rob Schremp kamen zwei für österreichische Verhältnisse außergewöhnliche Spieler, spielerisch wie wohl auch finanziell. Dazu mit Martin Štajnoch ein Glücksfall für die Defensive. Der Slowake ist derzeit einer der meistunterschätzten Spieler bei Salzburg. Damit hat Salzburg eine Tiefe in den Kader gebracht, die man selbst in früheren Meisterjahren nicht immer hatte – auch weil es derzeit keine Verletzten gibt und das Farmteam im AHLPlay-off engagiert ist. Mehr Auswahl geht kaum. „Vier ausgeglichene Linien, die ein hohes Tempo gehen können, sind unser größter Vorteil im Play-off“, sagt Coach Poss, der in den nächsten Wochen selbst um einen neuen Vertrag kämpft. Salzburg startet Freitag (19.15) mit einer „White Night“, die Fans sollen weiß gekleidet kommen und jeder Besucher erhält noch eine weiße Pudelmütze geschenkt.
Von der Kadertiefe können nur die Vienna Capitals mit Salzburg konkurrieren. Salzburg gegen Capitals – das wäre auch ab 8. April das von der Papierform her logische Finale. Bei den Wienern verliefen die letzten zwei Saisonen wie ein Wunschkonzert: Alles, was man wollte, hat man bekommen. Doch: Seit um die Weihnachtszeit der Abgang von Trainer Serge Aubin mit Saisonende zu Zürich publik geworden ist, lief das Werkl nicht mehr ganz so rund.
Warum sich im dritten Viertelfinale der KAC über Gegner Bozen so freut, ist nicht ganz klar. Denn die Kärntner spielen gegen eine unberechenbare Truppe und eine schwarze Serie: Seit Einführung des Picks (Wahlrechts) für die besten Teams konnte der Viertklassierte noch nie in das Semifinale aufsteigen. Auf den ersten Blick kurios, aber den zweiten Blick verständlich: Denn die ersten drei Teams dürfen wählen, der Vierte muss den Gegner nehmen, der übrig bleibt. In Linz und Salzburg wurde in der Kabine Bozen als das Team ausgewählt, gegen das man auf keinen Fall spielen will. So blieb (nachdem Wien Innsbruck gezogen hatte) Salzburg die Wahl zwischen Dornbirn und Zagreb – und man wollte sich den Hexenkessel in Zagreb vor 7000 Fans ersparen. Man darf gespannt sein, wie die Linzer damit umgehen können.
Im AHL-Viertelfinale glichen am Donnerstag die Rittner Buam gegen die Red Bull Juniors mit einem 2:0-Sieg in der best-of-seven-Serie auf 1:1 aus.