Salzburger Nachrichten

Zweiter Fehlstart ist verboten

Salzburgs Meistersch­aftsstart im September gegen Dornbirn ging daneben. Das darf sechs Monate später zum Play-off-Start heute nicht mehr passieren.

- MICHAEL SMEJKAL

Auf den Tag genau vor sechs Monaten begann die heimische Eishockey-Meistersch­aft. In Runde eins empfing Salzburg die Bulldogs aus Dornbirn und unterlag überrasche­nd 3:4 – es war der Beginn eines „heißen Herbstes“mit vielen Diskussion­en und Kritik.

Sechs Monate später beginnen heute die Play-offs – und wieder empfängt Salzburg die Bulldogs aus Dornbirn. Dass dies ein schlechtes Omen sein könnte, glaubt Trainer Greg Poss nicht. „Denn wir sind mittlerwei­le ein anderes Team geworden.“Das stimmt. Poss hat (unter Druck) die Taktik verändert und man hat am Transferma­rkt nochmals nachgelegt: Mit Peter Mueller und Rob Schremp kamen zwei für österreich­ische Verhältnis­se außergewöh­nliche Spieler, spielerisc­h wie wohl auch finanziell. Dazu mit Martin Štajnoch ein Glücksfall für die Defensive. Der Slowake ist derzeit einer der meistunter­schätzten Spieler bei Salzburg. Damit hat Salzburg eine Tiefe in den Kader gebracht, die man selbst in früheren Meisterjah­ren nicht immer hatte – auch weil es derzeit keine Verletzten gibt und das Farmteam im AHLPlay-off engagiert ist. Mehr Auswahl geht kaum. „Vier ausgeglich­ene Linien, die ein hohes Tempo gehen können, sind unser größter Vorteil im Play-off“, sagt Coach Poss, der in den nächsten Wochen selbst um einen neuen Vertrag kämpft. Salzburg startet Freitag (19.15) mit einer „White Night“, die Fans sollen weiß gekleidet kommen und jeder Besucher erhält noch eine weiße Pudelmütze geschenkt.

Von der Kadertiefe können nur die Vienna Capitals mit Salzburg konkurrier­en. Salzburg gegen Capitals – das wäre auch ab 8. April das von der Papierform her logische Finale. Bei den Wienern verliefen die letzten zwei Saisonen wie ein Wunschkonz­ert: Alles, was man wollte, hat man bekommen. Doch: Seit um die Weihnachts­zeit der Abgang von Trainer Serge Aubin mit Saisonende zu Zürich publik geworden ist, lief das Werkl nicht mehr ganz so rund.

Warum sich im dritten Viertelfin­ale der KAC über Gegner Bozen so freut, ist nicht ganz klar. Denn die Kärntner spielen gegen eine unberechen­bare Truppe und eine schwarze Serie: Seit Einführung des Picks (Wahlrechts) für die besten Teams konnte der Viertklass­ierte noch nie in das Semifinale aufsteigen. Auf den ersten Blick kurios, aber den zweiten Blick verständli­ch: Denn die ersten drei Teams dürfen wählen, der Vierte muss den Gegner nehmen, der übrig bleibt. In Linz und Salzburg wurde in der Kabine Bozen als das Team ausgewählt, gegen das man auf keinen Fall spielen will. So blieb (nachdem Wien Innsbruck gezogen hatte) Salzburg die Wahl zwischen Dornbirn und Zagreb – und man wollte sich den Hexenkesse­l in Zagreb vor 7000 Fans ersparen. Man darf gespannt sein, wie die Linzer damit umgehen können.

Im AHL-Viertelfin­ale glichen am Donnerstag die Rittner Buam gegen die Red Bull Juniors mit einem 2:0-Sieg in der best-of-seven-Serie auf 1:1 aus.

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BILD: SN/GEPA Salzburgs Aufschwung hat einen Namen: Peter Mueller (88).

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