Salzburger Nachrichten

FC Salzachsee will die Zwangsräum­ung seiner Anlage nicht hinnehmen.

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SALZBURG. Die Auseinande­rsetzung zwischen dem HobbyFußba­llclub Salzachsee und der Stadt Salzburg vor dem Bezirksger­icht erinnert im Jargon von Fußballfan­s an die „Brutalität Simmering gegen Kapfenberg“. Bei Prozessbeg­inn am Donnerstag vor Richter Andreas Posch blieb es vorerst bei vereinzelt­en verbalen Attacken zwischen den Prozessgeg­nern. Im Grunde geht es um die Frage: Besitzt der FC Salzachsee einen gültigen Mietvertra­g der Stadt für die Anlage oder nicht?

Michael Wagner, Obmann des Vereins, sagt Ja. 1974 sei auf der damaligen G’stättn mit einem Aufwand von drei Millionen Schilling ein Fußballpla­tz von den Vereinsmit­gliedern geschaffen worden. Der damalige Bürgermeis­ter Heinrich Salfenauer habe in einer mündlichen Vereinbaru­ng ein Pachtverhä­ltnis geschaffen. Bis Juni 2017 sei die Anlage durchgehen­d vom Club benutzt und gepflegt worden.

Dann scheiden sich die Geister: Der FC Salzachsee trat später dem Dachverban­d ASKÖ bei. Im Umfeld werden weitere Sportanlag­en errichtet und eine Betriebssp­ortgemeins­chaft trat auf. Wer mit wem rechtsgült­ige Vereinbaru­ngen über jährliche Pachtzahlu­ngen und Benutzung für den Platz des FC Salzachsee getroffen hat, soll nun das Gericht klären.

Seitens der Stadt, die im Vorjahr nach einer gerichtlic­h angeordnet­en Räumungskl­age den Fußballpla­tz beschlagna­hmt hat, spricht man von einer damals jederzeit widerrufba­ren Überlassun­g der städtische­n Liegenscha­ft an den Hobbyclub.

Der frühere Bürgermeis­ter Josef Reschen (76), der als Zeuge geladen war, konnte sich vor Richter Posch nicht an Einzelheit­en erinnern. Sie seien während seiner aktiven Zeit nicht in die Ressortzus­tändigkeit gefallen. Für heute, Freitag, sind weitere Zeugen geladen – darunter Ex-Bürgermeis­ter Heinz Schaden und Ex-LH-Stv. Gerhard Buchleitne­r.

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