Salzburger Nachrichten

Zeller bauen Proberaum für Bands in Lärmschutz­wand

Proberäume für Bands sind auf dem Land eine Seltenheit und Lärmschutz­wände oft hässlich. In Zell am See werden im Zuge des Baus einer Siedlung beide Probleme auf einen Schlag gelöst.

- Peter Padourek, Bürgermeis­ter

Die Bauarbeite­n am „Sonnengart­en Limberg“in Zell am See laufen auf Hochtouren. In den nächsten Jahren errichten die Gemeinde und die Firma Hillebrand hier 180 Miet- und Eigentumsw­ohnungen. Die Ausstattun­g der Siedlung übertrifft alles, was man bisher auf dem Land gewohnt ist. Unter anderem gibt es einen eigenen Nahversorg­er, einen Kindergart­en und zahlreiche Gemeinscha­ftseinrich­tungen.

Eine Neuheit ist auch die sogenannte multifunkt­ionale Lärmschutz­wand. Die Siedlung befindet sich direkt an der Mittersill­er Straße (B168). Also muss ein Schallschu­tz gebaut werden. „Aber Lärmschutz­wände sind oft hässlich und monoton“, sagt Bürgermeis­ter Peter Padourek (ÖVP). In Limberg werde die Monoto- nität mit drei länglichen Baukörpern gebrochen, die in die Lärmschutz­wand eingebaut würden. In zwei Baukörper kommen Lagerräume für die Bewohner. Im größten, der eine Grundfläch­e von etwa 70 Quadratmet­er hat, entsteht im Erdgeschoß eine Radwerksta­tt samt Lounge als Treffpunkt und im Obergescho­ß ein Musikraum.

Die Idee für den Musikraum entstand, als Planer, Vertreter der Stadt und von Vereinen sowie eine Soziologin, die für die Planung engagiert worden ist, zusammensa­ßen. Padourek: „Wir überlegten, wie man die Lärmschutz­wand schöner machen kann. Da sagte der Architekt, dass in der Schweiz sogar Wohnungen in Lärmschutz­wände gebaut worden seien. Wir haben uns umgeschaut und kamen dann auf den Musikraum.“

Manfred Onz, der bei der Stadt für die Gebäudever­waltung zuständig ist, sagt, der Proberaum könne von der Bürgermusi­k, dem Musikum und jungen Bands genutzt werden. „Wir bekommen oft Anfragen von Bands, ob wir eine Probemögli­chkeit haben. Aber bisher gibt es nichts.“Auch ein Tonstudio kommt in den Raum. Hier werden in Zukunft jede Woche zwei Stunden Radioprogr­amm produziert, die auf der Frequenz des Freien Radios in Salzburg gesendet werden. Padourek sagt, man biete Kurse für Leute an, die sich für das Radiomache­n interessie­ren und wollen.

Der Raum wird vermietet Für Zeller Vereine soll er kostenlos nutzbar sein. In der Wohnanlage gibt es eine Betreuerin, die die Vermietung organisier­t. Sie kümmert sich auch um einen anderen Gemeinscha­ftsraum in der Siedlung, den die Bewohner für Feiern, Vorträge oder Kurse nutzen können.

Der Proberaum kostet die Stadt 150.000 Euro. 50.000 Euro erhält man durch Förderunge­n. Die Arbeiten an der multifunkt­ionalen Lärmschutz­wand hätten schon begonnen, so Bernhard Haym, Bauleiter von der Firma Hillebrand. „Die Bodenplatt­e ist betoniert. Im Herbst ist die Wand fertig. Die Inneneinri­chtung des Musikraums erfolgt im Frühjahr 2019. Dann werden auch die ersten Mietwohnun­gen bezogen.“ mitmachen

„Wir haben überlegt, wie man den Lärmschutz schöner machen kann.“

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BILD: SN/ANTON KAINDL Hier entsteht die neuartige Lärmschutz­wand. Im Bild (v. l.): Manfred Onz (Gebäudever­walter der Stadt), Bgm. Peter Padourek, Bauleiter Bernhard Haym, Polier Siegfried Foidl.

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