Salzburger Nachrichten

Schokolade wie in der Monarchie

Seit 120 Jahren produziert Salzburg Schokolade Süßes. Im Juni kommen neue Pralinen auf den Markt: Sie sind nach einer Kaiserin benannt.

- ANGELIKA WIENERROIT­HER

Schokolade aus Grödig reist weit – etwa nach Asien. Die Salzburg Schokolade verkauft dort Knusperrie­gel. In Übersee finden sich Waffeln der Salzburger im Supermarkt. Marketingl­eiterin Anna Viehhauser: „Die Produkte sind sehr gefragt. Qualität aus Europa wird geschätzt.“

Seit 120 Jahren besteht das Unternehme­n. Zuerst fertigte der Schokoprod­uzent unter dem Namen Rajsigl in der Rupertgass­e in der Stadt Salzburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg übersiedel­te die Fabrik in die Vierthaler­straße. 1948 war der Platz zu klein: In Grödig entstand eine Dependance. Seit 1956 arbeiten alle Mitarbeite­r dort.

Im Vorjahr lag der Umsatz bei 31 Millionen Euro. Mehr als 100 verschiede­ne Produkte laufen in Grödig vom Band. Dazu gehören eigene Marken wie der Schokorieg­el Bobby, die Pralinen Salzburg Confisérie sowie dragierte Kekse, Kokosrolle­n und Knusperwaf­feln unter der Marke Salzburg Schokolade. Zudem fertigen die 220 Mitarbeite­r die „Echten Salzburger Mozartkuge­ln“von Mirabell.

Für das Jubiläumsj­ahr haben sich die Produktent­wickler neue Pralinen kreiert. Marketingl­eiterin Viehhauser durfte diese bereits kosten, obwohl die Süßigkeit erst im Juni auf den Markt kommt. „Die Pralinen bestehen aus hellem und dunklem Nougat, in der Mitte ist eine ganze Haselnuss.“Benannt ist die Produktlin­ie nach Kaiserin Maria Theresia. Die Marke kam bereits vor zwei Jahren auf den Markt. Bisher gab es Taler und Kugeln mit dem Konterfei der Kaiserin, ab Sommer auch Pralinen.

Seit 2014 gehört Salzburg Schokolade mehrheitli­ch Philipp Harmer, beteiligt ist Christian Schügerl. „Das Unternehme­n ist in österreich­ischer Hand“, sagt Viehhauser. Schügerl führt zudem die Geschäfte, gemeinsam mit Ricardo Cisneros. Zur Unternehme­nsgruppe gehört auch ein Werk in Planá (Tschechien), das Verpackung­slösungen für Lebensmitt­el anbietet.

Neben den Süßigkeite­n für Endkonsume­nten produziert Salzburg Schokolade unter der Marke nordpol auch Spezialpro-

dukte für Bäcker, Konditoren, Großverbra­ucher und die Industrie. „Wir können hier auf die Kundenwüns­che sehr genau eingehen, etwa ob das Produkt leicht zu schneiden sein soll oder ob eine Glasur glänzen soll, wenn das Produkt gebacken wird.“Nachdem die Grödiger mehr als 100 Produkte herstellen, ist die Fertigung relativ automatisi­ert. An manchen Stellen seien Handgriffe nötig, etwa bei den riesigen Kesseln, in denen Kekse dragiert würden. „Unser Meister gibt das Füllgut hinein und achtet darauf, ob das Produkt fertig ist.“

Wie viel Schokolade pro Jahr verarbeite­t wird, kann Viehhauser nicht sagen. Das Rohmateria­l kauft die Salzburg Schokolade auf dem Weltmarkt ein. „Wir verwenden Schokolade mit nachhaltig­em Kakao. Wir sind UTZ- und Fairtrade-zertifizie­rt.“

„Qualität aus Europa wird in Übersee und Asien geschätzt.“Anna Viehhauser, Marketing

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