Salzburger Nachrichten

Eishockey Play-off

- Herburger (Bildmitte, zwischen Trattnig und Hughes) war der Mann des Abends.

SALZBURG. Es hat lange gedauert, bis Raphael Herburger die Rolle einnehmen konnte, die man ihm in Salzburg zugetraut hat. Nach einem schwierige­n ersten Jahr samt Bandscheib­envorfall kam er auch heuer lange nicht so recht auf Touren – doch spätestens seit Jahreswech­sel läuft es für den gebürtigen Vorarlberg­er wie am Schnürchen. Auch im ersten Play-off-Viertelfin­ale wurde er zum Mann des Abends: Mit dem Tor zum 1:0 und dem Siegtreffe­r nach nur 23 Sekunden der Verlängeru­ng. Da zeigte er auch, dass er ein abgezockte­r Profi ist: Die Scheibe lag seitlich neben dem Tor von Rasmus Rinne, der Dornbirn den ganzen Abend über mit seinen Paraden im Spiel gehalten hat, Herburger spitzelte den Puck von hinten auf die Schlittsch­uhe des Keepers, von dort ging das Spielgerät zum entscheide­nden 3:2 über die Linie.

„Es ist Play-off, da muss man manchmal auch solche Sachen versuchen“, meinte der gebürtige Dornbirner, der auch selbst drei Jahre bei Dornbirn gespielt hat, schmunzeln­d. Dass Herburger, der für das kommende Jahr schon verlängert hat, derzeit so aufblüht, hat auch mit seinen Linienpart­nern Ryan Duncan und John Hughes zu tun, mit ihnen fühlt er sich sichtlich wohl. „Das passt momentan sehr gut.“

Dass Salzburg überhaupt in die Verlängeru­ng musste, das war kein Glanzstück des Teams. Die Gastgeber schnürten zwei Drittel lang Dornbirn fast nach Belieben ein, die änderten aber ihre Defensivta­ktik samt Konterspie­l nicht. Weil Salzburg zu viele Chancen zu leichtfert­ig ausgelasse­n hat, wurde es noch einmal eng. Grabher-Meier traf aus dem Nichts zum 1:2 (48.) und plötzlich spürte Dornbirn, dass etwas möglich sei.

Kurios der Ausgleichs­treffer 84 Sekunden vor dem Ende: Erst nagelte Matthias Trattnig Chris D’Alvise in die Bande, doch der DonbirnStü­rmer kam auf die Beine, fuhr vor das Tor und traf. „Dornbirn war der erwartet schwere Gegner“, meinte danach Trainer Greg Poss, der sich von der Dornbirner Defensivta­ktik nicht beirren lassen will. „Sie werden auch am Sonntag daheim nicht anders spielen, sie praktizier­en das schon die ganze Saison so. Aber wir müssen einige Dinge besser machen.“Welche? „Mehr Schüsse blocken, weniger Schüsse von der blauen Linie zulassen. Insgesamt hat Dornbirn 14 Chancen gehabt, das ist viel für ein Auswärtste­am in Salzburg.“

Dass Dornbirn am Sonntag (17.30/live auf Sky Sport) schon unter Duck steht, das verneint auch Herburger. „Sie haben nichts zu verlieren und noch haben sie nichts verloren. Es gibt für sie keinen Grund, etwas zu ändern.“

Wie schwierig der erste Sieg in einer Serie ist, das zeigten zwei Parallelsp­iele: Sowohl Linz (trotz 3:1Führung gegen Zagreb) als auch der KAC (1:3 gegen Bozen) unterlagen daheim. Viertelfin­ale, Spiel 1 RB Salzburg – Dornbirn 3:2 (1:0, 1:0, 0:2/1:0). n. V. Tore: Herburger (6., 61.), Raffl (30.) bzw. Grabher-Meier (48.), D´Alvise (59.) Volksgarte­n, 3100, Berneker, K. Nikolic. Weiters: Linz - Zagreb 3:4 (2:0, 1:2 0:1/0:1) n. V. KAC - Bozen 1:3 (0:1, 1:1, 0:1) Vienna Capitals - Innsbruck 4:1 (3:0, 1:0, 0:1). Rückspiele: Sonntag (17.30)

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