Foda erlebte den Eklat in London hautnah mit
Wütende Fans spielten in England und Frankreich verrückt. Betroffen davon war auch der ÖFB-Teamchef.
Bei der 0:3-Heimniederlage des abstiegsbedrohten Londoner Fußballclubs West Ham United gegen Burnley ist es am Samstag gleich mehrfach zu tumultartigen Szenen gekommen, als die Anhänger im London Stadium ihrem Ärger über die aktuelle Situation des Vereins Luft machten. Mit Marko Arnautovic aufseiten der Verlierer sowie ÖFB-Teamchef Franco Foda auf der Tribüne erlebten zwei Österreicher die Szenen hautnah.
Nach Burnleys Führungstor durch den für Österreichs Nationalteam infrage kommenden Offensivspieler Ashley Barnes rannte zunächst ein Fan auf das Spielfeld und näherte sich West-Ham-Kapitän Mark Noble. Weil offenbar keine Sicherheitskräfte in der Nähe waren, packte Noble den Mann und stieß ihn zu Boden. Zwei weitere Anhänger stürmten den Platz, wurden aber von West-Ham-Verteidiger James Collins weggeführt. Nach dem 0:2 griff sich ein Zuschauer die Eckfahne, lief damit über den Platz und steckte sie in den Anstoßpunkt. Auch nach dem dritten Gegentreffer gelangten Anhänger auf das Spielfeld, die Ordner waren sichtlich überfordert. Doch auch auf der Tribüne spielten sich beschämende Szenen ab. Hunderte „Hammers“Fans konnten nicht daran gehindert werden, Richtung Haupttribüne vorzudringen, um dort die beiden Clubchefs David Gold und David Sullivan sowie die Vizepräsidentin Karren Brady lautstark zu beschimpfen.
Auch in Frankreich spielten die Chaoten verrückt. Nach dem Heimspiel des abstiegsbedrohten Clubs OSC Lille ist es zu einem Platzsturm gekommen. Rund 200 Fans stürmten am Samstag nach dem 1:1 gegen Montpellier den Rasen und bedrohten die Spieler. Stürmer Nicolas Pépé soll dabei einen Tritt gegen das Bein abbekommen haben, auch Verteidiger Adama Soumaoro wurde attackiert. Sicherheitskräfte verhinderten, dass die aufgebrachten Fans den Spielertunnel erreichten.
„Die Fans haben die Kontrolle verloren. Es sind aber auch Fans, die traurig und unglücklich sind“, sagte Lille-Trainer Christophe Galtier und fügte frustriert hinzu: „Ich akzeptiere aber nicht, dass meine Spieler geschlagen und in dieser Weise behandelt werden.“