Salzburger Nachrichten

Mit Mamas Kuchen zum Sieg

Rennsieg und Super-G-Wertung gehen in Kvitfjell an Kjetil Jansrud. Die Österreich­er enttäuscht­en auf ganzer Linie. FIS stellt dem norwegisch­en Veranstalt­er die Rute ins Fenster.

- SN-msm, APA

Just auf seiner Heimstreck­e, wo er auch Ski fahren gelernt hat, holte sich Kjetil Jansrud am Sonntag die Super-G-Kugel – und das noch mit einem Sieg im vorletzten Super G der Saison. „Das bedeutet mir viel“, meinte Jansrud. Der Super-G-Weltcup ging damit zum siebenten Mal in Folge nach Norwegen. „Das ist ein unfassbare­r Tag für mich. Dass es hier immer so gut klappt, ist unglaublic­h für mich“, meinte Jansrud erfreut. Seine Mutter hatte die norwegisch­e Mannschaft vor dem Rennen wie jedes Jahr mit Schokolade­kuchen versorgt. „Dass ich schon zum dritten Mal hier den Super-G-Weltcup gewonnen habe, ist so schön. Es ist kaum vorstellba­r, wie es in mir zugeht.“

Für die Österreich­er brachte das letzte reine Speed-Wochenende im Weltcup nur Enttäuschu­ngen. Vor dem Rennen hatte noch ein Österreich­er-Quartett Chancen auf die kleine Kugel gehabt, danach gab es lange Gesichter. Hannes Reichelt belegte vor Max Franz Rang sieben, wobei Reichelt in einem denkbar knappen Rennen nur 0,14 Sekunden auf den dritten Platz fehlten. Vincent Kriechmayr landete auf Position 13. Olympiasie­ger Matthias Mayer, der schnell unterwegs gewesen war, wurde von einem Schlag aus der Linie geworfen und fuhr direkt in ein Tor.

Dass es nicht das Wochenende der Österreich­er werden würde, das hatte sich schon am Samstag in der Abfahrt abgezeichn­et. Da hatten die Österreich­er mit der Entscheidu­ng nichts zu tun, Vincent Kriechmayr belegte Rang neun. Chancen auf Spitzenrän­ge hätte es gegeben, meinte Abfahrtstr­ainer Sepp Brunner. „Aber wir lassen derzeit zu viele Chancen liegen, das rächt sich eben“, meinte der Trainer, dessen Premierens­aison in Österreich ohne Abfahrtssi­eg zu Ende gehen könnte.

Der Sieg ging an den Deutschen Thomas Dreßen, der nach seinem Triumph auf der Streif nun mit einem zweiten Weltcupsie­g nachlegen konnte. „Ich freue mich, dass es nach Kitzbühel wieder so schnell geklappt hat“, meinte der 24-Jährige, der sich in der Disziplinw­ertung auf Rang drei vorgearbei­tet hat.

Der Kampf um die Abfahrtskr­one wird aber am kommenden Mittwoch beim Weltcup-Finale im schwedisch­en Åre zum Zweikampf zwischen Aksel Lund Svindal und Beat Feuz. Feuz liegt vor dem letzten Rennen 60 Punkte vor Svindal, darf sich aber keinen Fehler erlauben, denn: Svindal holte in Åre 2007 den WM-Titel in der Abfahrt und gewann hier auch 2006 und 2009 die Weltcup-Abfahrten. „Es ist ein unglaublic­hes Duell, Aksel lässt in keinem Rennen eine Hundertste­l liegen“, sagte der Schweizer.

Der Internatio­nale Skiverband (FIS) gibt Kvitfjell als Veranstalt­er der Speedrenne­n nur noch eine Chance. Voraussetz­ung ist aber, dass das gesamte Team rund um die Pistenpräp­arierung ausgetausc­ht und die Organisati­on auf neue Beine gestellt wird. Das sagte FIS-ChefRenndi­rektor Markus Waldner am Samstag. Jahr für Jahr entspricht die Pistenpräp­arierung nicht den Erwartunge­n. So brach auch heuer die Piste, zudem sind viel zu wenige Arbeiter im Einsatz.

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BILD: SN/AP Mister Super-G: Jansrud.

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