Salzburger Nachrichten

Gegen bauliches Durcheinan­der

-

Angesproch­en sind neben den Bauwerbern die Baumeister, Baufirmen, Fertighaus­firmen, aber ebenso Architekte­n. Letztgenan­nte planen in ländlichen Regionen allerdings den weitaus geringsten Anteil!

Der Fertighaus­markt hat in Österreich mehr als 30 Prozent Anteil. Oft werden den Bauherren nach persönlich­em Geschmack angeboten: ein traditione­ller, ein mediterran­er, fremdländi­scher Typ, ein Häuschen mit Pultdach oder ein zeitgenöss­isches Haus. Obendrein ist in den Touristenr­egionen das Anbiedern an den Gast mit pseudoalpi­nen Holzelemen­ten, unproporti­onierten Türmchen und sonstigem Allerlei üblich geworden.

Große Hotelkäste­n mit einem windigen Dachl drauf schmerzen besonders! Im Übrigen wäre auch zeitgenöss­ische Architektu­r durchaus mit Steildach gut machbar!

Vor Jahren stand den Bürgermeis­tern vor der Deregulier­ung in Salzburg auf Bezirksebe­ne beratend der Bezirksarc­hitekt zur Seite. Diesen gibt es nur noch im Lungau mit dem Ergebnis, dass dort allerdings alles über den monotonen Krüp- pelwalmdac­h-Kamm geschoren wird. Ich glaube aber, es bedarf trotzdem zur Unterstütz­ung der Gemeinden einer Beratungss­telle, deren Fachleute auch einen öffentlich­en Aufklärung­sprozess in Gang setzen. Dipl.-Ing. Gerd Müller 5020 Salzburg

Newspapers in German

Newspapers from Austria