Salzburger Nachrichten

Sieg war der Lohn für Eberhards Kraftakt

Der Saalfeldne­r Biathlet holte in Kontiolaht­i in der Schlussrun­de 17 Sekunden auf und sprintete sogar Dominator Fourcade nieder.

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Was wäre gewesen, wenn ...? Olympia 2018 ist vorbei und die Medaillen sind vergeben. Aber im Weltcup hat Julian Eberhard am Sonntag in Kontiolaht­i (FIN) gezeigt, was er draufhat. Im Massenstar­trennen feierte der Saalfeldne­r seinen vierten Weltcupsie­g – mit einer Schlussrun­de, wie man sie im Biathlon noch selten gesehen hat.

Denn das 15-Kilometer-Rennen schien eigentlich nach dem letzten Schießen gelaufen. Eberhard hatte einen starken Start verzeichne­t, war liegend zwei Mal fehlerlos geblieben und trotz je einer Strafrunde bei den Stehend-Anschlägen auf Kurs in Richtung dritten Platz. 17,2 Sekunden Rückstand auf das Führungsdu­o Martin Fourcade (FRA) und Anton Schipulin (RUS), das ist normalerwe­ise nicht aufzuholen. Doch Eberhard, der schnellste Langläufer unter den Biathleten, nahm die Herausford­erung an. Sekunde um Sekunde machte er auf den drei Kilometern gut und lief bald auf Schipulin auf. „Auf der Brücke ist es leider eng geworden, da hatte ich mit Anton eine Berührung“, schildert Eberhard. „Aber das kann passieren. Wir haben uns gleich ausgesproc­hen. Er sieht das gleich wie ich.“Am Ende hatte selbst Dominator Martin Fourcade dem Salzburger nichts entgegenzu­setzen. Eberhard siegte mit 6,9 Sekunden Vorsprung: „Ich habe auf den letzten Metern noch die Power gehabt, die ich brauche. Das war einfach ein Supertag.“Hätte er ein solches Finish beim Olympiaspr­int hinlegen können, wäre ihm die „Blech“Enttäuschu­ng, nur 0,7 Sekunden hinter Bronze, bestimmt erspart geblieben.

Der erste Saisonsieg und der erste Einzel-Podestplat­z für den ÖSV entschädig­t für einen bislang mäßigen Weltcupwin­ter. Dazu passt, dass Eberhard am Sonntag einziger Österreich­er am Start war. Simon Eder musste wegen Halsschmer­zen auch das dritte Finnland-Rennen absagen. Julian Eberhard hatte ihn im Single-Mixed-Bewerb am Samstag ersetzt und mit Lisa Hauser Platz zwei geholt.

„Das war heute einfach ein Supertag.“Julian Eberhard, Biathlet

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BILD: SN/APA/AFP/LEHTIKUVA/MARTTI KAINULAINE­N Na bitte, es geht ja: Julian Eberhard gab auf der Schlussrun­de alles.
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