Legenden tippen auf die Bullen
Adi Hütter und Co. erreichten Kultstatus und schwärmen von den Auftritten ihrer Nachfolger.
Heimo Pfeifenberger, Adi Hütter und Wolfgang Feiersinger erreichten Kultstatus und schwärmen von den Auftritten ihrer Nachfolger. Sie glauben fest daran, dass Red Bull Salzburg den Aufstieg gegen Dortmund in der Europa League schafft.
Der Siegeswillen von Salzburg ist enorm hoch
Sie stiegen zu Fußballhelden auf, wurden 1994 nach ihren Erfolgen gegen Frankfurt und Karlsruhe und dem Einzug in das Finale des UEFA-Cups gefeiert und verehrt wie Popstars. Österreich konnte sich mit den Profis der damaligen Salzburger Austria identifizieren. 24 Jahre danach sorgt wieder eine Salzburger Mannschaft europaweit für Furore. Red Bull Salzburg hat am Donnerstag im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League nach dem 2:1 in Dortmund gute Chancen, in die Runde der besten acht Teams vorzudringen. Die „Salzburger Nachrichten“fragten bei den Helden von damals nach, wie sie die Aufstiegschancen der Truppe von Trainer Marco Rose beurteilen.
Adi Hütter, der mit Bern vor dem Gewinn des Doubles steht, erinnert das Auftreten der Bullen an jenes der 94er-Mannschaft. „So couragiert wie Salzburg in Dortmund muss man erst einmal spielen. Auch wir hatten damals viele junge, bissige Spieler. Dazu ist der Teamspirit hervorragend. Es kämpft jeder für jeden. Ich bin überzeugt, dass Salzburg die nächste Runde erreicht“, betonte Hütter, um dann auch noch vorsichtig zu werden: „Abschreiben sollte man Dortmund nicht, weil die Deutschen sind sicher gereizt. Dortmund wird auch noch zubeißen.“Sollte die Hürde Dortmund genommen werden, dann traut Hütter den Bullen noch viel mehr zu.
Wie auch Franz Aigner, der vor 24 Jahren auch keine Angst vor den großen Namen aus Deutschland und Italien kannte. Auf die Frage, wie er die beiden damaligen Weltklassekicker von Inter Mailand, Wim Jonk und Dennis Bergkamp, ausschalten wolle, meinte der Pongauer mit einem Lächeln: „Die beiden werden wohl mich ausschalten müssen.“Mit genau diesem Selbstvertrauen traten die Salzburger dann auf. Auch bei der Rose-Elf sind diese Tugenden zu spüren. „Die Elf verfügt über enorme Power und viele schnelle Spieler. Mit den Erfolgen kommt das Selbstvertrauen. Alle scheinen im Kopf sehr stark zu sein. So wie wir damals“, sagte Aigner, der sich den Hit live im Stadion ansehen wird. Er erwartet auch am Donnerstag offensive Bullen. „Darin liegt die Stärke. Salzburg schaltet Dortmund aus. Und dann können sie die Europa League auch gewinnen.“
Nicht ganz so euphorisch sieht der Supertorhüter von 1994, Otto Konrad, die Ausgangslage. „In der Qualifikation zur Champions League gingen wir gegen Maccabi Haifa mit einem 2:1 ins Heimspiel. Die große Chance vor Augen, begannen die Nerven zu flattern. Diese Herausforderung ist nicht so einfach zu bestehen. Man muss alles erst einmal psychisch verkraften. Noch einmal wird sich Dortmund nicht so lethargisch präsentieren. Aber ich glaube schon, dass Salzburg den Aufstieg perfekt macht“, erklärte Konrad.
Mit besonderen Gefühlen wird Wolfgang Feiersinger das Rückspiel verfolgen. Von der Austria war er nach dem Höhenflug 1994 zu Borussia Dortmund gewechselt und gewann mit dem BVB 1997 die Champions League. Vom Auftreten der Borussia vor einer Woche zeigte sich Feiersinger überrascht. „Es fehlte jegliche Laufbereitschaft. Aber ich habe selten eine so starke österreichische Mannschaft gesehen wie Salzburg in Dortmund. Die Borussia verfügt schon über mehr Qualität als im Hinspiel gezeigt, aber ich bin sicher, dass die Salzburger Lösungen zum Aufstieg finden. Wer auch nach einem 2:0 so presst wie die Bullen vor einer Woche in Dortmund, der erreicht das Viertelfinale“, betonte Feiersinger.
Auch Salzburgs Jahrhundertfußballer Heimo Pfeifenberger glaubt an die Bullen: „Die Ausgangslage ist top. In Salzburg passt aktuell alles zusammen, vom Trainerteam bis zum dritten Torhüter. Dortmund steht auch immer sehr hoch, das kommt den Bullen sicher entgegen. Selten habe ich eine Salzburger Truppe mit derart viel Siegeswillen und Laufbereitschaft gesehen.“
Diese Tugenden werden am Donnerstag auch nötig sein, denn wie sagte doch Adi Hütter? „Dortmund wird auch noch zubeißen.“