Post baut die Selbstbedienung aus Angebot an Empfangsboxen und Abholstationen soll verdoppelt werden.
Die Österreichische Post will in den nächsten drei Jahren 500 Mill. Euro investieren, um ihr Angebot zu erweitern. Im Einklang mit dem boomenden Paketgeschäft soll die Sortierleistung auf 100.000 Stück pro Stunde verdoppelt werden. Gleiches gilt fürs Selbstbedienungsangebot, das derzeit 24.000 Empfangsboxen, 376 Versandboxen und 308 Abholstationen umfasst.
Beim stark steigenden Paketgeschäft seien die Mitarbeiter „die extra Meile gegangen“. Die Paketmenge habe 2017 um 20 Prozent auf 97 Mill. Stück zugelegt, wobei 52 Prozent gleichzeitig mit Briefen zugestellt wurden. Der Anteil der Post am österreichischen Paketmarkt liegt bei 47 Prozent, bei den Retoursendungen von Internetbestellungen laut Post-Chef Georg Pölzl bei rund 75 Prozent. Unverändert rückläufig ist das Briefgeschäft, im Vergleich zu 2016 gab es ein Minus von fünf Prozent. Es würden aber noch immer 728 Millionen Briefe versendet, sagte Pölzl. Die Zustellprobleme in Vorarlberg will man mit mehr Mitarbeitern in den Griff bekommen, zudem habe man das Management ausgetauscht. „Unser Geschäft ist sehr solide und von einem starken Cashflow getragen“, sagte Pölzl bei der Vorstellung der Ergebnisse für 2017. Um den Verkauf der deutschen Pakettochter trans-oflex bereinigt legte der Umsatz um 2,3 Prozent auf 1,94 Mrd. Euro zu (plus 17,7 Prozent beim Paket, minus 2,1 Prozent beim Brief), das Betriebsergebnis lag mit 207,8 Mill. Euro um 2,7 Prozent über dem Wert von 2016. Der Jahresüberschuss erhöhte sich von 152,7 auf 165,0 Mill. Euro, was vor allem einem Ertrag von 11,0 Mill. Euro aus dem Verkauf von Anteilen an der Bawag Group geschuldet ist. Auf Basis des starken Cashflows (stieg um 14,4 Prozent auf 255,7 Mill. Euro) wird die Dividende um 5 Cent auf 2,05 Euro je Aktie angehoben. Auch für die Mitarbeiter gibt es wieder eine Prämie, heuer sind es 875 Euro pro Person, in Summe kostet das Prämienprogramm 15,9 Mill. Euro.
Wie es nach dem Ausstieg der Bawag PSK aus dem gemeinsamen Bankgeschäft weitergeht – die langjährige Kooperation geht 2019 zu Ende –, ließ Pölzl offen. „Wir verhandeln mit in- und ausländischen Partnern“, man wolle im Bankgeschäft bleiben. Medienberichte, wonach sich die VolksbankenGruppe in der Favoritenrolle befinden soll, kommentierte Pölzl nicht.
Planmäßig laufe die Entwicklung beim Beschäftigtenstand, wobei die Rekrutierung neuer Mitarbeiter „durchaus eine Herausforderung ist“, wie Pölzl sagte. Von den 20.524 Mitarbeitern der Post arbeiten 17.463 in Österreich, von ihnen haben noch rund 35 Prozent Beamtenstatus. Rund 200 Arbeitsplätze seien im Vorjahr durch natürliche Fluktuation weggefallen. Der Personalaufwand erhöhte sich trotzdem um 1,5 Prozent auf 1,04 Mrd. Euro.
Für heuer geht Pölzl von einer stabilen Entwicklung bei Umsatz und Betriebsergebnis aus.