Doppelsieg bei der Generalprobe
Vincent Kriechmayr verlässt Åre, WM-Ort 2019, als zweifacher Sieger.
ÅRE. Die Luft aus der Skiweltcupsaison ist allmählich draußen, aber geht es nach dem Geschmack der österreichischen Speed-Herren, dann könnte sie gern noch andauern. Hatte das rot-weiß-rote Team im gesamten Winter gerade ein Mal einen Super G gewonnen, so gab es nun beim Weltcupfinale in Åre gleich drei Siege innerhalb von 24 Stunden zu bejubeln. Vincent Kriechmayr wiederholte seinen Abfahrtssieg (ex aequo mit Matthias Mayer) am Freitag im Super G.
Wieder war es auf stark verkürzter Strecke ein Hundertstelkrimi. Kriechmayr setzte sich hauchdünn vor Christof Innerhofer (ITA/+0,04) sowie Thomas Dreßen (GER) und Aksel Lund Svindal (NOR/je 0,08) durch. Die kleine Kristallkugel hatte sich Kjetil Jansrud – Norwegen feierte damit den siebten Sieg in der Disziplinenwertung in Folge – bereits zuvor gesichert. Kriechmayr wurde 80 Punkte dahinter Zweiter.
„Nächste Saison muss ich noch konstanter werden, dann kann ich die Kugel gewinnen“, sagte der Saisonaufsteiger aus Oberösterreich. Generell war das Weltcupfinale ein österreichischer Fingerzeig (sechs unter den besten 13) Richtung WM 2019. In Åre zeigte einmal mehr Marcel Hirscher als Zehnter, dass er auch ohne Training SpeedQualitäten mitbringt. „Es reizt mich und würde mir liegen, aber ich muss mir das genau überlegen“, sagte der Superstar angesprochen auf einen vermehrten Umstieg auf die langen Latten.
Bei den Damen brachte Tina Weirather die kleine Kugel ins Trockene. „Das ist für mich mehr wert als Olympiagold“, sagte die Liechtensteinerin. Starke Gesamt-Dritte wurde Anna Veith in ihrer Comeback-Saison. Sonst war der Åre-Super-G ein Spiegelbild der Saison: Lindsey Vonn stand auf dem Podest, aber nicht ganz oben. Da nahm wieder einmal Sofia Goggia Platz. Und die ÖSV-Damen? Hatten nichts mit der Entscheidung zu tun.