Nichtraucherschutz wird ignoriert
Zu „So werden Raucher ausund abgestempelt“von Manfred Perterer (SN vom 10. 3.): Dass Rauchen ungesund ist, und zwar nicht nur für die Raucher selbst, sondern auch für die Passivraucher, ist unbestritten. Die Aufhebung des bereits beschlossenen absoluten Rauchverbots in der Gastronomie durch die ÖVP/FPÖBundesregierung ist daher völlig unverständlich und unverantwortlich. Die individuelle Freiheit der Raucher, sich selbst und andere zu schädigen, wiegt offensichtlich mehr als der Nichtraucherschutz.
In Ihrem Artikel gehen Sie noch einen Schritt weiter: Sie beklagen, dass Raucher „an den Pranger gestellt werden“, indem man ihnen die Rauchpausen von der Arbeitszeit abzieht. Dabei übersehen Sie, dass es nicht darum geht, Raucher zu diskriminieren, sondern vielmehr darum, die Diskriminierung der Nichtraucher zu beenden.
Abenteuerlich ist Ihre Begründung für die Berechtigung bezahlter Rauchpausen: Es zähle nicht die Zeit, sondern das Ergebnis. Heißt das, Raucher erzielen generell bessere Ergebnisse in kürzerer Zeit als Nichtraucher? Betreffen die von Ihnen angesprochenen sonstigen Produktivitäts-Senker wie Social Media, private Telefonate, Tratsch in der Kaffeeküche, WC-Besuche etwa nur Nichtraucher? Immer mehr Arbeitgeber fördern gezielt die Gesundheit ihrer Beschäftigten, indem sie z. B. Beiträge zu Fitnesstraining leisten. Es ist selbstverständlich, dass dieses Training in der Freizeit konsumiert wird. Nur dem Rauchen, dem absoluten Gegenteil von Gesundheitsförderung, soll weiterhin in der bezahlten Arbeitszeit gefrönt werden? Es ist höchste Zeit, mit dieser krankmachenden Absurdität aufzuräumen! Hannes Katamay