Salzburger Nachrichten

Verkehrsve­rbund „bestraft“Senioren

- 5204 Straßwalch­en

Um die Verkehrsbe­lastung der Stadt Salzburg einigermaß­en zu reduzieren, wird man vonseiten der Politik in Stadt und Land immer wieder aufgeforde­rt, öffentlich­e Verkehrsmi­ttel zu benutzen. Mehr Geld als andere Benutzer von ÖBB-Zügen innerhalb des Salzburger Verkehrsve­rbundes müssen jedoch die Salzburger Senioren bezahlen.

Im SVV gilt zwar die ÖBB Vorteilsca­rd Classic nicht, die Vorteilsca­rd Senior jedoch schon. Was gut klingt, aber vor dem Ticketauto­maten zu überaus interessan­ten Preisunter­schieden führt.

Während auf regulären ÖBBStrecke­n für beide Vorteilsca­rdbesitzer die gleiche Preiserspa­rnis (45–50 Prozent) rausspring­t, ist der Unterschie­d enorm, sobald der Zug innerhalb des SVV verkehrt. Hier erhalten normale Vorteilsca­rd-Besitzer weiter die reguläre Ermäßigung, während die Senioren plötzlich nur noch ca. 20 Prozent sparen, da durch die Anerkennun­g dieser Seniorenka­rte im SVV auch nur noch dessen niedrigere­r Seniorenra­batt zum Abzug kommt.

Beispielsw­eise bezahlt man als Inhaber einer Vorteilsca­rd Senior so für eine einfache Fahrt von Steindorf b. Straßwalch­en nach Salzburg-Mülln 6,30 Euro. Als Besitzer einer Vorteilsca­rd Classic bezahlt man für die gleiche Fahrt jedoch nur 3,10 Euro bei einem regulären Fahrpreis von 8,10 Euro.

Für mich ist also nicht verwunderl­ich, dass aufgrund dieser Preisgesta­ltung viele Senioren dann doch mit dem eigenen Pkw nach Salzburg fahren, obwohl auch eine gute öffentlich­e Verbindung zur Verfügung stünde. Hermann Greger

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