„Es war ein Riesenspiel und für Salzburg ein toller Erfolg“
Es war ein Bangen und Zittern, am Ende war es Jubel: Der FC Red Bull Salzburg hat Dortmund bezwungen. Ein Lokalaugenschein unter Fans im Müllnerbäu.
BERTHOLD SCHMID SALZBURG. Die Lautstärke im Salzburger Müllnerbräu war am Donnerstagabend kaum geringer als im ausverkauften Stadion in Wals, als der FC Red Bull Salzburg den deutschen Bundesligisten Borussia Dortmund mit einem torlosen Remis aus dem Europa- Bewerb warf. Das Auswärtsspiel hatten die Salzburger bekanntlich 2:1 gewonnen.
„Es ist ein Klasse-Spiel“, zollte der Salzburger Judomeister Herbert Wicker, der mit Freunden das Fußballspiel auf der Leinwand im Saal 3 des Augustinerbräus in Mülln verfolgte. Dass die Salzburger jetzt in der Europaliga weiter gekommen sind, sei doch ein ganz toller Erfolg.
Etwa eine halbe Stunde vor Spielende hatten manche Fans im vollen Saal doch noch zu bangen begonnen. „Wer die Dortmunder Kicker kennt, weiß, dass die binnen weniger Minuten noch schnell zwei Tore schießen können“, sagte Restaurantleiter Manfred Dürnberger. Seine Befürchtungen blieben zum Glück unerfüllt. Mit viel Applaus verließen die vielen Gäste kurz nach 23 Uhr – der offiziellen Sperrstunde im Müllnerbräu – die Gasträume.
Jubelszenen gab es auch nach dem Match rund um das Stadion. Seitens der Polizei gab es kurz vor Mitternacht folgende Bilanz: „Wir haben bislang in zwei Fällen von Körperverletzungen eingreifen müssen. In einem Fall haben Salzburger Fans innerhalb des Stadions einen Rauchtopf gezündet. Aber in Summe ist diese große Veranstaltung, abgesehen von wenigen Anstandsverletzungen überaus friedlich verlaufen“, sagte der Salzburger Polizeisprecher Michael Rausch. Die Fußball-Fans aus Dortmund zeigten sich überaus friedlich. Bekanntlich hatten die soge-
„Das Fußballspiel ist ein schöner Abschluss für unseren Urlaub.“Andreas Serafini, Dortmund-Fan
nannten Ultras das Spiel in Salzburg boykottiert und waren erst gar nicht angereist. Unter den rund 1500 Gästen aus Deutschland befand sich auch die Familie Serafini, die den Besuch in Salz burg als krönenden Abschluss ihres Urlaubs sahen. „Wir wünschten uns, dass Dortmund mindestens 2:0 gewinnt“, sagten sie dem SN-Reporter.
Viel glücklicher dürften hingegen zwei Lungauer in der Nacht zum Freitag nach Hause gefahren sein: Ernst Pfeifenberger aus St. Michael und Josef König waren am Donnerstag bereits am frühen Nachmittag beim Walser Stadion eingetroffen. „Wir sind ja schon früher weggefahren, weil wir ja aus dem Lungau kommen. Vor dem Match haben wir noch nach Schals und Kappen von Red Bull Salzburg im Fan-Shop gesucht.“Den beiden Lungauern konnte geholfen werden.