Polizei entlarvte Entführer nach 23 Jahren
Das Landeskriminalamt Niederösterreich überführte einen 54-jährigen Österreicher.
Mit einem Überfall auf ein Postamt in Breitenfurt (Bezirk Mödling) vom 19. Oktober 2017 haben niederösterreichische Kriminalisten auch einen fast 23 Jahre zurückliegenden Fall von erpresserischer Entführung in Wien geklärt. Der in beiden Fällen Tatverdächtige ist in Haft.
Bei dem Beschuldigten handle es sich um einen 54 Jahre alten Wiener, teilten der Leiter des Landeskriminalamts Niederösterreich, Omar Haijawi-Pirchner, und Chefinspektor Josef Deutsch in einer Pressekonferenz mit. Dem Mann wird neben dem Coup vor fünf Monaten auch die erpresserische Entführung der Ehefrau eines Filialleiters der damaligen Zentralsparkasse (heutige Bank Austria) am 29. April 1995 zur Last gelegt. Die Frau war in ihrer Wohnung überfallen worden. Die Täter hatten sich zuvor als Postboten ausgegeben, ihr Opfer unter Waffengewalt gefesselt und dann auf der Rückbank ihres Autos zu dem Geldinstitut gefahren. Der Bankdirektor musste nach einem Anruf eine Million Schilling Lösegeld zahlen. Laut dem 54-Jährigen waren vier Täter beteiligt, einer soll bereits gestorben sein. Namen nannte der Beschuldigte bisher nicht. Er will mit dem Lösegeld für mehrere Wochen in die Dominikanische Republik geflogen sein.
Weiteres Detail: Bereits am 31. Juli 1995 war der Verdächtige für eine verübte Entführung eines JuwelierEhepaars zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Bei der Flucht hatte er einen Polizisten angeschossen und schwer verletzt.