Die magische Welt des Herrn Christo
„Floating Piers“hieß Christos bislang letztes Projekt. In Salzburg wird seiner Kunst eine Ausstellung gewidmet.
SALZBURG. Der Ratschlag kam von Herzen und klang charmant. Nur wer barfuß über die mit safrangelben Stoffbahnen belegten Stege wandle, werde die „sexy Erfahrung“machen, wie es sich anfühle, auf Wasser zu gehen.
Das legte der 1935 in Bulgarien geborene Christo Wladimirow Jawaschew den Besuchern nahe. Vor vierzig Jahren bereits hatte er dieses Projekt gemeinsam mit seiner Partnerin Jeanne-Claude erdacht. Das 15 Millionen Dollar teure, aus Eigenmitteln finanzierte Kunstwerk setzte Christo im Sommer 2016 in Italien um.
Jeanne-Claude starb 2009. „Floating Piers“wurde so auch ein Monument auf Zeit – das der Liebe und der Erinnerung gewidmet war. Auf dem Iseosee in der Lombardei existierte es 16 Tage lang und verband die Stadt Sulzano mit dem Dorf Peschiera Maraglio auf der Insel Monte Isola und der Insel San Paolo. Die mit Stoffbahnen belegten Stege zogen sich über drei Kilometer da- hin. Ohne Geländer. Fest verankert am Seegrund. Die 2000 Einwohner zählende Stadt erlebte in den gut zwei Wochen einen Ansturm von 1,2 Millionen Besuchern. Die zwei Hauptstege führten zu einer Villa auf der Insel San Paolo. Die gehört seit Jahrzehnten der Familie des Waffenherstellers Beretta.
Wolfgang Volz, der seit 1971 exklusiv das Werden und Vergehen der monumentalen Projekte des Künstlerpaars Christo und Jeanne-Claude begleitet, war auch im Sommer 2016 mit von der Partie. Galerist Christian Gschwandtner: „Anlässlich der Österreichpremiere der Fotografien zu ,The Floating Piers‘ werden in unserer Galerie 2CforART zwanzig nummerierte und von Christo und Wolfgang Volz handsignierte Motive vorgestellt.“
Ausstellung: Christo & JeanneClaude: The Floating Piers; limitierte Fotografien von Wolfgang Volz; Eröffnung: Samstag, 24. März, 11 h; Galerie 2CforART; Münzgasse 2, 5020 Salzburg;