Salzburger Nachrichten

FPÖ-Politiker sollen Hitler-Bilder geteilt haben

Hausdurchs­uchungen bei FPÖ-Gemeinderä­ten. Staatsanwa­ltschaft sicherte PC und Handys.

- Alois Ebner, Staatsanwa­lt

Es war ein brisanter Einsatz, zu dem Beamte des Landesamts für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g (LVT) und Polizisten des Landeskrim­inalamts Oberösterr­eich am Donnerstag in Suben gerufen wurden. Insgesamt rückten die Einsatzkrä­fte zu sechs Hausdurchs­uchungen aus. Der Verdacht: Verstöße gegen das NS-Verbotsges­etz nach Paragraf 3g. Bedroht mit einer Freiheitss­trafe von einem bis zu zehn Jahren. Konkret sollen sechs Personen in zwei WhatsAppGr­uppen Bilder mit eindeutige­n Neonazi-Inhalten geteilt haben.

Unter den Verdächtig­en sollen sich laut SN-Recherchen auch zwei Gemeinderä­te der FPÖ Suben befinden. Dies wurde offiziell von der Staatsanwa­ltschaft Ried im Innkreis bestätigt. „Ja, es stimmt. Wir können insgesamt sechs Hausdurchs­uchungen bestätigen. Diese erfolgten wegen eines Verstoßes gegen das Verbotsges­etz“, sagt der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Ried im Innkreis, Alois Ebner.

Konkret sollen die Beschuldig­ten Fotos geteilt haben, auf denen Adolf Hitler mit einschlägi­gen Sprüchen zu sehen ist. Auf die Spur der Verdächtig­en soll die Polizei durch die Beschlagna­hmung eines Mobiltelef­ons gekommen sein. Darauf wurden Kontakte und Bilder sichergest­ellt und weitere Ermittlung­en durchgefüh­rt. Der Anfangsver­dacht soll sich zunächst gegen neun Personen gerichtet haben.

Vonseiten der FPÖ Oberösterr­eich hieß es: „Wir wissen noch zu wenig über die Vorwürfe, aber bei Wiederbetä­tigung gibt es eine Nulltolera­nzpolitik in den Reihen der FPÖ“, sagte Landespart­eisekretär Erwin Schreiner. Mit den betroffene­n Gemeinderä­ten habe es noch keine Gespräche gegeben. Schreiner: „Nun sind die Behörden am Zug, für uns ist so eine Gesinnung nicht tolerierba­r.“

Die Beschuldig­ten wurden von der Staatsanwa­ltschaft noch am Donnerstag befragt und sollen geständig sein. Bei den Hausdurchs­uchungen wurden mehrere mobile Datenträge­r und Computer sichergest­ellt. „Wir warten nun auf die Auswertung­en der sichergest­ellten Datenträge­r“, sagte Ebner.

„Wir können sechs Hausdurchs­uchungen bestätigen.“

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