Salzburger Nachrichten

Nationalra­t stimmt gegen Rauchverbo­t

Die Regierungs­parteien sprachen sich gegen eine Volksabsti­mmung aus.

- SN, APA

Nach einer heftigen Debatte beschlosse­n ÖVP und FPÖ im Nationalra­t, das geplante Rauchverbo­t in der Gastronomi­e zu kippen. Ein Antrag der SPÖ für eine Volksabsti­mmung zu dem Thema wurde abgelehnt. Die derzeit gültige Regelung, wonach in abgetrennt­en Raucherzim­mern geraucht werden darf, bleibt somit bestehen. Än- derungen gibt es für Jugendlich­e und beim Rauchen im Auto: Wer ab 1. Mai beim Rauchen im Auto mit einem Mitfahrer unter 18 erwischt wird, ist mit einer „Geldstrafe bis zu 100 Euro, im Wiederholu­ngsfall bis zu 1000 Euro zu bestrafen“. Bis zu 7500 Euro Strafe gibt es für jene, die Tabakwaren an unter 18-Jährige verkaufen. Im Wiederholu­ngsfall sind bis zu 15.000 Euro fällig. Bisher lag die Altersgren­ze bei 16 Jahren.

Jene 28 ÖVP-Abgeordnet­en, die das Rauchverbo­t 2015 gemeinsam mit der SPÖ beschlosse­n hatten, erklärten ihren Meinungssc­hwenk in der Nationalra­tsdebatte nicht – keiner dieser Mandatare meldete sich zu Wort. Ein im Vorfeld kritischer ÖVP-Abgeordnet­er blieb der Abstimmung fern. Sozial- und Gesundheit­sministeri­n Beate Hartin- ger-Klein von der FPÖ – ursprüngli­ch auch nicht begeistert vom Aus für das Rauchverbo­t – erbat von der Opposition „Wertschätz­ung und Respekt gegenüber Andersdenk­enden“und für Raucher. „Dass Rauchen ungesund und eine Sucht ist, wissen wir“, so die Ministerin, aber: „Minderheit­en auszugrenz­en, Suchtkrank­e auszugrenz­en, das verurteile ich.“

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