Salzburger Nachrichten

Katalonien­s Separatist­en werden nicht einig über Regierungs­chef

- Ralph Schulze

BARCELONA. Es war der dritte Versuch, um in Katalonien einen neuen Ministerpr­äsidenten zu wählen. Doch auch dieses Mal scheiterte­n die Separatist­en: Kandidat Jordi Turull bekam in der ersten Wahlrunde am späten Donnerstag­abend nicht die nötige absolute Mehrheit. Die kleine Separatist­enpartei CUP, deren Stimmen für die Mehrheit unverzicht­bar waren, kündigte bereits vor Beginn der Sitzung ihre Enthaltung an. Denn ihr geht es auf dem Weg zur Unabhängig­keit, zu einer „katalanisc­hen Republik“, nicht schnell genug voran.

Der Kandidat Turull muss heute, Freitag, vor Gericht erscheinen. Gegen ihn wird im Zuge des illegalen Unabhängig­keitsrefer­endums wegen des Verdachts auf Rebellion und Aufruhrs ermittelt, ihm droht eine erneute Inhaftieru­ng. Mit der Wahl zum Regierungs­chef noch am Donnerstag wollten ihm die großen Separatist­enparteien Immunität sichern.

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