Kataloniens Separatisten werden nicht einig über Regierungschef
BARCELONA. Es war der dritte Versuch, um in Katalonien einen neuen Ministerpräsidenten zu wählen. Doch auch dieses Mal scheiterten die Separatisten: Kandidat Jordi Turull bekam in der ersten Wahlrunde am späten Donnerstagabend nicht die nötige absolute Mehrheit. Die kleine Separatistenpartei CUP, deren Stimmen für die Mehrheit unverzichtbar waren, kündigte bereits vor Beginn der Sitzung ihre Enthaltung an. Denn ihr geht es auf dem Weg zur Unabhängigkeit, zu einer „katalanischen Republik“, nicht schnell genug voran.
Der Kandidat Turull muss heute, Freitag, vor Gericht erscheinen. Gegen ihn wird im Zuge des illegalen Unabhängigkeitsreferendums wegen des Verdachts auf Rebellion und Aufruhrs ermittelt, ihm droht eine erneute Inhaftierung. Mit der Wahl zum Regierungschef noch am Donnerstag wollten ihm die großen Separatistenparteien Immunität sichern.