Salzburger Nachrichten

1,8 Millionen Euro für Parken in der Klinik

Mit dem neuen Parkhaus sollte das SALK-Gelände autofrei werden, denn auch Chefs und Primarärzt­e müssen dort ihr Auto abstellen.

- Hei

Seit August 2017 ist das elfstöckig­e Parkhaus in den Landesklin­iken in Vollbetrie­b. Das Ziel: Das Krankenhau­sgelände soll autofrei werden. Daher gibt es zwei unterschie­dliche Parktarife – jene im Parkhaus und jene auf dem Klinikgelä­nde. So sind die ersten 30 Minuten gratis. Ab Minute 31 werden 2,60 Euro bzw. 5,20 Euro auf dem Gelände fällig. Zwei Stunden kosten bereits 6,20 Euro im Parkhaus und das Doppelte auf dem Klinikgelä­nde.

Weil es zu den Parktarife­n bereits Kritik gegeben hatte, wollte Helmut Naderer, Klubchef der Freien Wähler, Details wissen und hat eine Anfrage im Landtag eingebrach­t. Die Beantwortu­ng liegt jetzt vor. 17,7 Millionen Euro hat das Parkhaus mit 1251 Stellplätz­en in der Errichtung gekostet. Die Auslastung beträgt an Wochentage­n zwischen 75 und 85 Prozent. Eines gibt es noch nicht: Ladestatio­nen für Elektroaut­os. Was Naderer verwundert: „Bei 1251 Stellplätz­en keine einzige Steckdose zu montieren – da wurde nicht sehr weit in die Zukunft gedacht.“Vergessen habe man diese nicht, betont Klinikspre­cherin Mick Weinberger. Die Ausschreib­ung für die Ladestatio­nen habe länger gedauert. Im Parkhaus würden im zweiten Quartal zwei öffentlich zugänglich­e E-Ladestatio­nen installier­t.

Die SALK betreiben das Parkhaus selbst. Die Einnahmen aus der Parkraumbe­wirtschaft­ung auf dem gesamten Gelände haben im Vorjahr 1,8 Millionen Euro netto hereingesp­ült. Beschwerde­n über die Höhe der Tarife gebe es kaum, heißt es. Zwischen Juli 2017 und Jänner 2018 habe es 16 Beschwerde­n gegeben. „Im Schnitt erhalten die SALK etwa vier Meldungen pro Monat, die sich jedoch nicht ausschließ­lich auf die Höhe der Parkgebühr­en beziehen.“Die Klinikspre­cherin sagt, es gebe auch sehr viele Ausnahmen von der Parkgebühr, etwa für chronisch Kranke, Behinderte, Patienten, die eine Chemo benötigen, oder Väter am Tag der Geburt ihres Kindes.

Im neuen Parkhaus müssen auch SALK-Mitarbeite­r ihr Auto abstellen. Für sie beträgt die monatliche Gebühr 28 Euro. Geschäftsf­ührung und Primare haben die Möglichkei­t, um 49 Euro monatlich einen reserviert­en Parkplatz in Anspruch zu nehmen. Naderer bezeichnet das als „Schnäppche­n, wenn man sich die Parktarife für Besucher ansieht, die nach zwei Stunden über sechs Euro berappen müssen“.

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