Nach Rückzug wächst
schein, finden das viele. Basis für das In-sich-Gehen ist die Sitzmeditation. Diese wird im ZendoGebäude gelehrt. „Zen“steht für Meditation, „do“für den Weg. Vor zwei Jahren wurden am Puregg der Aufenthaltsraum und die Küche erweitert sowie eine Pelletszentralheizung eingebaut. Ein weiterer Ausbau ist geplant, Spenden seien willkommen.
Dass die Sehnsucht nach Rückzug wächst, diese Erfahrung hat auch Pfarrer Oswald Scherer gemacht. „Das ,Zu-sich-kommenWollen‘, das hat zugenommen. An einem bestimmten Punkt im Leben wollen die Leute eine Standortbestimmung, wie es weitergehen soll.“Scherer hat 2005 eine solche Standortbestimmung vorgenommen. Er legte ein Sabbatjahr im Kloster Gut Aich ein. „Nach gut 20 Jahren als Priester wollte ich eine Auszeit.“Er habe sich gefragt: „Was ist klerikal heute notwendig und sinnvoll? Was passt in unsere Zeit?“
In ihm reifte die Idee, Menschen, die spirituell auf der Suche sind, eine Anlaufstelle zu bieten. Scherer wechselte von Mittersill und Stuhlfelden in den Pfarrverband Dienten-Lend-Embach. In Embach fand er die perfekten Voraussetzungen, um seine Tätigkeit als Priester mit einem geistlichen Haus zu kombinieren.
Der Pfarrhof war zehn Jahre lang leer gestanden, auch ein ehemaliges Stallgebäude war vorhanden. Scherer zog in den Pfarrhof, der Stall wurde umgebaut und adaptiert. Heute dient er als Pfarrsaal sowie für Kurse, Exerzitien und Meditation.
Wer sich für eine gewisse Zeit zurückziehen möchte, kann das im Geistlichen Zentrum Embach tun. Scherer bietet ein Morgenund Abendgebet an und lädt die Besucher ein, mit ihm zu essen. „Wer will, kann die Zeit auch in Stille hier verbringen.“
Sein zweites Steckenpferd ist das Pilgern. „Das spricht moderne Menschen an, die so viel sitzen. Im Gehen wird viel locker“, beschreibt Scherer. Am Dienstag vor Ostern organisiert das Geistliche Zentrum eine Pilgerwanderung von der Kirche in Lenzing nach Hochfilzen (Treffpunkt 8 Uhr). Eine zweite Gruppe trifft sich mit Pfarrer Scherer um 8.30 Uhr beim Bahnhof Fieberbrunn und pilgert im Schweigen.
„Was ist klerikal heute notwendig und passt in unsere Zeit?“