Trainieren statt operieren
Dr. Gabriela Kieser, ärztliche Leiterin bei Kieser Training, zeigt im Interview auf, wie Rückenoperationen vermieden werden können.
Wem hilft die medizinische Kräftigungstherapie? Unsere Erfahrung zeigt, dass sie acht von zehn Menschen hilft, die unter Rückenschmerzen leiden. Sie eignet sich z. B. bei Bandscheibenvorfällen, Verschleißerscheinungen, Wirbelgleiten oder Osteoporose.
Zwar lassen sich krankhaft anatomische Veränderungen nicht wegtrainieren, aber mit der Kräftigung der umliegenden Muskeln gehen die Beschwerden meist zurück, Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit nehmen wieder zu. Schonung ist der schlechteste Ratschlag für Rückenpatienten. Oftmals ist es ein einmaliges Schmerzereignis wie ein Hexenschuss, das in einen Teufelskreis führt. Aus Angst vor einem Rückfall nimmt der Betroffene eine Schonhaltung ein. Dies führt dazu, dass sich die tiefe Rückenstreckmuskulatur noch weiter zurückbildet und die Wirbelsäule funktionell instabil wird, sodass nach und nach sogar einfache Belastungen schmerzen.
Wer Schmerzen hat, geht meist in eine Schonhaltung. Lässt sich der Teufelskreis denn durchbrechen?
Ja. Studien belegen, dass die aktive Therapie an der Lumbar Extension Machine in puncto Schmerzreduktion deutlich effektiver und nachhaltiger wirkt als herkömmliche Maßnahmen wie Krankengymnastik oder Massagen. Andere Studien bestätigen, dass eine gezielte Kräftigung der tiefen Rückenstrecker sogar Operationen verhindern kann. Nein, im Gegenteil. Die Bewegungen an unseren Geräten wer-
Ist Krafttraining bei Schmerzen nicht gefährlich?
den bewusst langsam, anatomisch korrekt zunächst gegen einen geringen Widerstand ausgeführt. Das Krafttraining an unseren Maschinen ist geführt und gelenkschonend und wird von Therapeuten begleitet.