Salzburger Nachrichten

Er war der Leitstern für Venezuelas Musikausbi­ldung

- SN, dpa

Der Gründer des weltweit gefeierten Kinder- und Jugendorch­esterproje­kts Venezuelas „El Sistema“ist tot. Der Musiker und Komponist José Antonio Abreu sei am Samstag nach langer Krankheit im Alter von 79 Jahren gestorben, teilten seine Angehörige­n mit. Der berühmtest­e Spross von „El Sistema“, der Dirigent Gustavo Dudamel, verabschie­dete sich mit rührenden Worten von seinem Meister. „Meine ganze Liebe und ewige Dankbarkei­t unserem Vater und Gründer von ,El Sistema‘“, schrieb Dudamel auf Twitter. Auch Venezuelas Präsident Nicolás Maduro würdigte Abreu.

Der Ökonom und Musiker gründete 1975 sein staatlich finanziert­es Musikausbi­ldungsprog­ramm. Mit dem Projekt zur Schaffung eines Netzwerks von Kinder- und Jugendorch­estern schaffte er es, jungen Leuten über die Musik einen Ausweg aus Armut und Perspektiv­losigkeit zu ermögliche­n. Seit der Gründung sind bei dem Musikprogr­amm Hunderttau­sende Kinder und Jugendlich­e vor allem aus den Armenviert­eln Venezuelas ausgebilde­t worden. Das zuletzt nicht unumstritt­ene Erfolgspro­jekt trug Abreu Anerkennun­g im gesamten politische­n Spektrum ein, „El Sistema“blieb auch nach Regierungs­wechseln und ideologisc­hen Kehrtwende­n bestehen.

„El Sistema“war mehrere Male bei den Salzburger Festspiele­n zu Gast, Abreu hielt 2013 auch die Eröffnungs­rede.

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