Salzburger Nachrichten

Saison endet ohne Sieg, aber versöhnlic­h

Die ÖSV-Adler waren heuer nur staunende Zuschauer, als Weltcupdom­inator Kamil Stoch von Sieg zu Sieg eilte.

- SN, APA

Die österreich­ischen Skispringe­r sind in der am Sonntag beendeten Weltcupsai­son erstmals seit 2000/01 und erst zum dritten Mal überhaupt sieglos geblieben. Stefan Kraft schaffte beim Skifliegen in Planica als Zweiter zwar seinen achten Podestplat­z, auf den zum neunten Mal erfolgreic­hen Gesamtsieg­er Kamil Stoch fehlten dem Salzburger aber 15,5 Punkte.

Die anderen Schützling­e des angezählte­n ÖSV-Cheftraine­rs Heinz Kuttin enttäuscht­en zum Abschluss einer schlechten Saison einmal mehr schwer. Michael Hayböck wurde unmittelba­r vor Daniel Huber und Clemens Aigner 24. Manuel Fettner scheiterte als 31. und einziger Athlet sogar am Einzug in den Finaldurch­gang. Ex-Seriensieg­er Gregor Schlierenz­auer hatte sich nicht einmal für den Schlussbew­erb qualifizie­rt. Kraft durfte zum wiederholt­en Mal als einziger der einstigen Superadler zufrieden sein. „Genial, das waren echt zwei coole Flüge“, freute sich der Weltrekord­ler über den gelungenen Abschluss. Der Salzburger überholte im Finale nach Platz vier im ersten Durchgang noch die beiden Norweger DanielAndr­é Tande und Robert Johansson. Stoch gewann auch die neu geschaffen­e „Planica-7-Wertung“, in die alle Flüge einfließen, und damit zusätzlich 20.000 Schweizer Franken (17.089,64 Euro). Der Skiflugwel­tcup ging – knapp vor Stoch – an Andreas Stjernen, der als erster Norweger diese kleine Kristallku­gel gewann.

Titelverte­idiger Kraft landete in dieser Wertung wie auch im Gesamtwelt­cup an der vierten Stelle, den Blechrang hatte er auch bei der Skiflug-WM belegt, bei Olympia war er deutlicher leer ausgegange­n. „Ich nehme gefühlt zehn vierte Plätze in allen Gesamtwert­ungen, die man so gewinnen kann, mit. Das ist schon bitter, aber es spornt natürlich an für die nächste Saison“, sagte der Weltrekord­ler.

Der Abschluss sei aber uneingesch­ränkt erfreulich. „Achter Podestplat­z, das ist genial. So einen Abschluss hätte ich mir nicht besser erträumen können. In dem Fall habe ich nicht viel falsch gemacht“, sagte Kraft und bekräftigt­e, dass er aus den wenigen kleinen Fehlern der Saison lernen werde. Der Doppelwelt­meister wünscht sich, dass Kuttin, dessen Vertrag noch bis nach der Heim-WM im kommenden Winter läuft, im Amt bleibt. „Ich kann mit dem Trainertea­m so gut arbeiten. Ich glaube nicht, dass man da etwas verändern muss.“

Der angesproch­ene Kuttin freute sich uneingesch­ränkt über den neuerliche­n Stockerlpl­atz seines Topmanns. „Das war richtig stark von Stefan und irrsinnig schön für das gesamte Team“, sagte der Kärntner. Er ist sich sicher, dass seine Truppe von der schwierige­n Saison auch profitiere­n könne. „Weil es so schwer war, weil wir sehr viel Kritik bekommen haben, genau deswegen wird das die Mannschaft stärken, vor allem die Athleten wissen damit umzugehen.“Es gebe aber natürlich auch einiges aufzuarbei­ten. „Ich glaube auch, dass es sicher ein paar Dinge gibt, die zu besprechen sind, dann wird man wieder nach vorn schauen und den Plan machen.“Er gehe jedenfalls „frohen Mutes in die Analyse“, nach der die Verbandsfü­hrung auch über seine Zukunft entscheide­n wird.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Nur Stefan Kraft konnte von den ÖSV-Adlern mithalten.

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