Kampfgeist, Wille und Harris
Der Start in das Play-off-Semifinale macht Lust auf die Fortsetzung: Salzburg gewann in einem packenden Krimi gegen die Black Wings aus Linz mit 3:2.
Wenn das ein Vorgeschmack auf diese Play-off-Serie war, dann sollten sich Spieler, Trainer und Fans schon einmal festhalten: In einem an Tempo und Intensität und am Ende auch an Dramatik kaum zu überbietendem Semifinalspiel eins rang Red Bull Salzburg die Black Wings aus Linz mit 3:2 nieder – dank Goalgetter Brant Harris, der in der 42. Minute den Puck zum entscheidenden 3:2 im Linzer Tor untergebracht hat. „Der erste Sieg ist geschafft, das ist gut, aber es war an diesem Abend nicht alles gut“, meinte Salzburg-Trainer Greg Poss, der „eine noch sehr lange und harte Serie“erwartet.
Zwei Drittel lang wirkten die Linzer als die kompaktere und gefährlichere Mannschaft, auch wenn Salzburg immer wieder richtig Druck machte und durch Thomas Raffl (24.) auch einen Penalty vergab. Beide Mannschaften versuchten am Anfang ihr Spiel deutlich defensiver zu gestalten, was Salzburg nur bis zur 15. Minute gelang: da legte Layne Viveiros als letzter Mann die Scheibe für Dan DaSilva auf und es stand 0:1. Die beiden ersten Salzburger Treffer des Abends waren eher Einzelleistungen: Ryan Duncans feiner Schlenzer und Martin Stajnochs Hammer in die Keuzecke hielten die Gastgeber im Spiel.
Was Greg Poss in der zweiten Drittelpause seinen Jungs gesagt hat („Eigentlich gar nichts Besonderes“) wird sein Geheimnis bleiben, aber plötzlich kam Salzburg wie eine Dampfwalze aus der Kabine: Harris traf zum 3:2, Raffl (jeweils 42.) und Cijan (44.) trafen die Stange, Raphael Herburger umspielte Keeper Michael Ouzas und brachte die Scheibe nicht im leeren Tor unter und dann fischte Ouzas noch einen Schuss von Bobby Raymond aus der Kreuzecke (45.) – innerhalb von fünf Minuten hätte Salzburg Linz zerschießen können.
Man tat es aber nicht und so wurden die letzten zehn Minuten im Hexenkessel Volksgarten zur Kraftprobe – auch für die Nerven. Linz warf alles nach vorn und Salzburg konnte sich nicht mehr befreien, auch weil man in der Phase jedes Bully verloren hat. Dadurch kamen die Linzer Blöcke sofort in ihre Positionen, wegen vieler unerlaubter Weitschüsse konnte Salzburg nicht mehr wechseln. „Ja, das war unser Problem an diesem Abend, das Anspiel hat nicht funktioniert und es war egal, ob ich Rauchenwald oder Duncan zum Bully geschickt habe“, meinte Poss. Beeindruckend in der Phase waren aber der Einsatz der vierten Linie (Cijan, Schiechl, Hochkofler), die Paraden von Keeper Bernd Starkbaum und das Duell Matt Generous gegen Brian Lebler.