Salzburger Nachrichten

Ja zu regionalen Produkten, aber …

-

Zum Beitrag „Was auf den Tisch kommt“in den SN vom 16. März:

Gut so: Die SN berichten, dass die Österreich­erinnen und Österreich­er nicht nur mehr Einheimisc­hes, sondern sogar immer mehr regionale Produkte kaufen wollen, wenn es um Lebensmitt­el geht. „Der Konsum-Patriotism­us hat klar zugenommen“, meint eine Mitarbeite­rin der AMA. Das ist sinnvoll, umweltscho­nend und hilft auch unseren Bauern. Sehr gescheit! Dann müssen aber auch Konsequenz­en in die andere Richtung gezogen werden und viele unsägliche Exporte von landwirtsc­haftlichen Produkten aus Österreich zum Beispiel nach Afrika verringert werden, wo durch Subvention­en aus unseren Steuermitt­eln die Preise so niedrig gedrückt werden, dass die dortigen Bauern preislich nicht mehr mithalten können und ihre Produktion einstellen müssen.

Afrika isst die Hühnerteil­e, die wir nicht mehr mögen, tiefgefror­en exportiert, dort unfachmänn­isch gelagert und oft schon verdorben.

Ebenso ist es mit den unsinnigen Exporten von Milchprodu­kten nach Asien, wo diese nach langen Transportw­egen zumeist auf Menschen treffen, die eine genetisch bedingte Milcheiwei­ßunverträg­lichkeit haben. Um all das wissen wir inzwischen, aber die Konsequenz­en werden nicht gezogen.

Das ist schändlich und heuchleris­ch; während wir uns an heimischen Bioprodukt­en erfreuen, isst man anderswo unsere Überproduk­tion, die mit großem Aufwand um die halbe Welt „gekarrt“wird. Barbara Plätzer-Neumann 5300 Hallwang

Newspapers in German

Newspapers from Austria