Zur Person Johannes Kopf
Über seine Akzeptanz außerhalb von Regierungskreisen muss sich Johannes Kopf, Vorstand des AMS, keine Sorgen machen. Der Bundeskanzler könnte „noch einiges bei @JohannesKopf lernen“, vermeldete die einstige SPÖ-Mandatarin und nunmehrige Vorsitzende des Frauenrings, Sonja Ablinger, dieser Tage auf Twitter. Auch Neos-Chef Matthias Strolz ist voll des Lobes über Kopf. Nur in der ÖVP, also dort, wo der AMS-Chef eigentlich herkommt, hört man keinerlei Solidaritätsadressen für Johannes Kopf. Im Gegenteil, der Kanzler hat ihn nach Ostern zum Rapport bestellt. Der studierte Jurist hat sein politisches Handwerk in der Industriellenvereinigung und im Büro des damaligen Wirtschaftsministers Martin Bartenstein gelernt. 2006 wurde der heute 45-Jährige zum AMS-Chef bestellt. Als schwarzes Gegengewicht zu seinem roten Co-Vorstand Herbert Buchinger. Kopf hat sich in all den Jahren als unabhängiger Experte einen Namen gemacht. Erst kürzlich sprach er sich gegen Kürzungen im Integrationsbereich aus und betonte, dass das AMS bei den Integrationserfolgen „über den Erwartungen“liege. Botschaften, die nicht in die Erzählung der Bundesregierung passen. Ironie der Geschichte: Der Revisionsbericht, der die Probleme bei der Arbeitsvermittlung von Migranten beim Namen nannte und den der Kanzler nun als Anlass für einen Umbau des AMS nimmt, wurde von Kopf selbst in Auftrag gegeben.