Mensch oder Natur?
Wolf oder Schaf, Fischzucht oder Fischotter, Flusslandschaft oder Kraftwerke, Stromautobahn oder Landschaftsidyll, Mensch oder Natur?
Wir müllen unseren Planeten mit Plastik zu, hantieren mit Pestiziden, versiegeln Grund und Boden, optimieren, strukturieren, exekutieren, fusionieren, disneysieren, … kurzum: Wir veredeln die chaotische Natur!
Allein auf der Postalm starben 2016 siebzehn Rinder und 2017 neun Schafe durch Blitzschlag. Jährlich verenden von den rund 400.000 Schafen in Österreich etwa 10.000 durch Wurm- oder andere Erkrankungen. Laut Statistik kommen alljährlich etwa 100.000 Wildtiere durch den Autoverkehr ums Leben! In Salzburg sind es ungefähr 3000 Wildtiere jährlich. Dem Wolf fielen 2017 ganze 17 Schafe österreichweit zum Opfer. Der angeblich durch den Wolf verursachte Tod von 68 Schafen in Kaprun 2016 war lediglich eine Vermutung und durch keinen Beweis belegt.
Der Rückgang von Dauergrünland belief sich von 2008 bis 2013 auf fast 23.000 ha (–12 Prozent), der Rückgang von Almen und Bergmähdern auf 18.909 ha (–21,3 Prozent) im gleichen Zeitraum – ganz ohne Wolf! Im Zeitraum von 1952 bis 2006 wurden 499 Almen aufgelassen.
Die Regulierung von Flüssen und Bächen, die dadurch bewirkte Beschleunigung des Wassers und damit verbundene Eintiefung und Absenkung des Grundwasserspiegels, die Rodung von Auwäldern und Trockenlegung von Altarmen, Flusskraftwerke, Spülungen von Stauseen in den alpinen Tälern u. a. m. haben die natürlichen Reproduktions- und Versteckmöglichkeiten heimischer Fischarten radikal reduziert. Als Ersatz führt der Mensch also Fischbesatzmaßnahmen durch, leider oft mit ungeeigneten Fischen (zu groß, völlig unerfahren mit Beutegreifern), was Fischotter & Co. geradezu einlädt, sich zu bedienen. Zudem werden Bäche häufig bis zum Wasserrand landwirtschaftlich genutzt und Ufergehölze (Verstecke für Fische) entfernt.
Gesundjammern gehört halt zur österreichischen Seele. Wolfgang Schruf 5020 Salzburg