Zahl der Asylanträge ist 2017 gesunken
Syrer und Afghanen bleiben die größten Gruppen, 60 Prozent der Anträge stellen Männer.
In Österreich sind im Vorjahr 24.735 Anträge auf politisches Asyl gestellt worden. Gegenüber dem Jahr 2016, als 42.285 Asylanträge gezählt wurden, ist das ein Rückgang um 42,5 Prozent.
Nahezu die Hälfte der Asylanträge wurde 2017 von Syrern und Afghanen gestellt, wobei Syrien mit 7375 Asylanträgen weit an der Spitze der antragstellenden Nationen liegt. Afghanistan folgt mit 3676 Anträgen, dann kommen Pakistan, Nigeria, der Irak und Russland mit jeweils rund 1500 Asylanträgen.
Die achtstärkste Nation in der Statistik des Innenministeriums ist „unbekannt“. Bemerkenswert ist der Anstieg der Anträge aus Georgien – 454 gab es 2017 im Vergleich zu 350 im Jahr davor. In den ersten beiden Monaten 2018 wurden bereits 150 georgische Asylanträge verbucht. Der Grund ist, dass Georgier seit einem Jahr visumfrei in die EU reisen können, also leichter Asylanträge stellen können.
Anders als in Deutschland sind Asylgesuche türkischer Staatsbürger in Österreich seit Anfang 2017 gesunken. Im Jahr des Putschversuchs 2016 zählte das Innenministerium 346 Asylanträge türkischer Staatsbürger. Im Jahr 2017 waren es noch 299. Im Jänner und Februar 2018 wurden 35 Anträge verbucht.
Die Asylanträge kamen zu mehr als 60 Prozent von Männern. 1750 Antragsteller waren „unbegleitete Minderjährige“.
Die Anerkennungsquote war je nach Nation unterschiedlich. Asylanträge von Syrern wurden 2017 zu 92 Prozent positiv beschieden. Afghanen bekamen zu 46 Prozent Asyl in Österreich, Pakistaner hingegen nur zu zwei Prozent und Nigerianer zu einem Prozent.
Insgesamt wurden 2017 in Österreich 50,4 Prozent aller behandelten Asylanträge positiv entschieden. Rund 33 Prozent der Asylanträge wurden abgelehnt. Mehr als 8000 Asylbewerber durften aber trotz abgelehnten Asylantrags in Österreich bleiben. Sie bekamen subsidiären Schutz oder einen humanitären Aufenthaltstitel. Die Statistik verzeichnet übrigens auch vereinzelte Asylgewährungen an Personen aus Kanada und den USA.
Im langjährigen Vergleich war die Zahl der Asylanträge 2017 trotz des Rückgangs hoch. 24.735 Anträge sind der fünfthöchste Wert in den vergangenen 15 Jahren. Höher lag die Zahl der Asylanträge in dieser Zeit nur 2003 und in den Jahren 2014 bis 2016. Im Jahr 2015, auf dem Höhepunkt der Migrationskrise, hatte Österreich nahezu 90.000 Asylanträge verzeichnet.