Sparkasse fördert Teilzeit-Chefinnen
Die Salzburger Sparkasse will auf gut ausgebildete Frauen nicht verzichten.
SALZBURG. „Die Spargesinnung leidet aufgrund der niedrigen Zinsen“, sagt der Generaldirektor der Salzburger Sparkasse, Christoph Paulweber, und bestätigt damit die aktuellen Daten der Statistik Austria (siehe Artikel oben). Das mache den Vorsorgegedanken kaputt und das sei schlecht. Das war es dann aber auch schon wieder mit den Sorgen Paulwebers. Denn der Blick aufs Jahr 2017 in Zahlen gegossen macht dem Sparkassen-Chef pure Freude. „Das Geschäftsergebnis war ausgezeichnet“, betont er.
Konkret schaut das so aus: Das Betriebsergebnis stieg gegenüber 2016 um 21,7 Prozent auf 50 Millionen Euro. Dass damit erstmals die 50-Millionen-Marke gerissen wurde, bedeutet für die Sparkasse zumindest psychologisch etwas.
Die Forderungen an Kunden stiegen im Vorjahr um 6,8 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Dabei verzeichneten die Wohnbaufinanzierungen mit 12,2 Prozent das größte Wachstum (+134,6 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden Euro). Das Finanzierungsvolumen bei Firmenkunden erhöhte sich um 134 Millionen Euro, was einem Wachstum von 4,6 Prozent entspricht. Somit konnte eine weitere Marke erstmals überschritten werden: die Drei-MilliardenGrenze bei der Firmenkundenfinanzierung. Das Finanzierungsvolumen von 761 Mill. Euro an Neukrediten bedeutet ein Plus von 60 Millionen Euro gegenüber 2016. Die Kundeneinlagen verzeichneten ein mit den Finanzierungen gleichlaufendes Wachstum: Die Steigerung betrug 6,9 Prozent, wodurch sich ein Einlagenvolumen von 3,69 Milliarden Euro, etwas über 50 Prozent davon in Spareinlagen, ergibt.
Dass der Betriebsaufwand um 2,5 Prozent auf knapp 88 Mill. Euro gestiegen ist, erklärt der SparkassenChef damit, dass Filialen erneuert wurden und man digital aufgerüstet habe. Noch heuer soll eine webbasierte Plattform für Geschäftskunden kommen, mit der der gesamte Zahlungsverkehr online abgewickelt werden kann.
Generell werde man in den nächsten Jahren davon getrieben sein, den Kunden einen immer einfacheren und besseren Onlineservice zu bieten, gleichzeitig aber auch eine gute persönliche Beziehung zu Mitarbeitern, betont Paulweber. „Die Kunden wollen beides.“Weil Kundenbeziehung mit der Belegschaft steht und fällt und 62 Prozent der 625 Mitarbeiter Frauen sind, von denen 56 Prozent Teilzeit arbeiten, hat die Salzburger Sparkasse ein spezielles KarriereCoaching für Teilzeitkräfte eingeführt. Man will schlichtweg nicht auf gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Führung verzichten, weil sie Teilzeit arbeiten. Bei den Männern arbeiten 5,8 Prozent Teilzeit. Ein Drittel der Filialführungskräfte sind Frauen. Bei den Neubestellungen von Führungskräften lag die Frauenquote im Vorjahr bei 50 Prozent.
„Kunden wollen gute Beziehung.“