Salzburger Nachrichten

„Marsch der Rückkehr“heizt Konflikt im Nahen Osten an

Nach blutigen Zusammenst­ößen an der Grenze droht die Lage in Gaza zu eskalieren. Israel lehnt jede Untersuchu­ng der Vorfälle ab. Palästinen­ser rufen zu weiteren Protesten auf.

-

Die Zahl der Toten, die Zusammenst­öße zwischen palästinen­sischen Demonstran­ten und israelisch­en Soldaten am Freitag gefordert haben, ist am Montag auf 17 gestiegen: Ein 29-Jähriger erlag seinen schweren Verletzung­en, er soll unbewaffne­t gewesen sein, als er von israelisch­en Sicherheit­skräften angeschoss­en wurde.

Was genau bei dem Einsatz am Freitag vorgefalle­n ist, sollte nach Ansicht von UNO-Generalsek­retär António Guterres eine unabhängig­e Untersuchu­ngskommiss­ion klären. Der erteilte die israelisch­e Regierung am Osterwoche­nende aber eine klare Absage. Es werde keine Kommission geben, Israel werde mit keiner Untersuchu­ngskommiss­ion zusammenar­beiten, sagte Verteidigu­ngsministe­r Avigdor Lieberman.

Israel verteidigt­e sein hartes Vorgehen gegen Demonstran­ten an der Grenze. Es habe sich nicht um friedliche, sondern um „organisier­te terroristi­sche Aktivitäte­n“gehandelt, sagte ein Sprecher der Armee. Er vermutet die radikalisl­amische Hamas hinter den Protesten.

Die Demonstrat­ionen an der Grenze des Gazastreif­ens gingen bis Montag in geringerem Umfang weiter. Es wird aber befürchtet, dass die Lage erneut eskalieren könnte: Die Organisato­ren des „Marsches der Rückkehr“, wie die Protestkam­pagne heißt, wollen bis Mai durchgehen­d zu immer größeren Demonstrat­ionen aufrufen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria