Salzburger Nachrichten

Plácido Domingo debütierte in seiner 149. Rolle in Verdis „Luisa Miller“

- EStro

Woher der Mann die Energie nimmt, bleibt wohl sein Geheimnis. Plácido Domingo, Jahrgang 1941, reist unentwegt um die Welt, wenn er nicht singt, dirigiert er oder leitet ein Opernhaus oder einen Wettbewerb. Jetzt sorgt er wieder als Sänger für Aufsehen, und zwar an der Metropolit­an Opera New York, wo sich der ehemalige Jahrhunder­ttenor nach dem Lagenwechs­el ins tiefere Baritonfac­h eine neue Rolle erarbeitet­e. Es ist seiner eigenen Zählung nach die 149. Rolle. Am Donnerstag war die Premiere von Giuseppe Verdis „Luisa Miller“, und Domingo sang in dieser Oper den Vater Miller.

Trotz einiger freundlich­er Einschränk­ungen war etwa die „New York Times“mit dem Auftritt von Domingo sehr zufrieden, staunt: „Das ist beispiello­s in der Operngesch­ichte“und zieht einen merkwürdig­en Vergleich: Dass Domingo bis heute in führenden Rollen auf den großen Bühnen der Welt auftrete und jedes Jahr neue hinzufüge, sei so, „als ob Roger Federer, heute, mit 36 Jahren, schon ein alter Champion, noch in einem Jahrzehnt Wimbledon gewinnen würde“. Plácido Domingo wurde aber gar nicht als „Hauptattra­ktion des Abends“empfunden, dafür sorgten zwei weitere Rollendebü­ts. Die bulgarisch­e Sopranisti­n Sonya Yoncheva sang erstmals Luisa Miller, und der polnische Tenor Piotr Beczała debütierte als Rodolfo – beide sind ausgesproc­hene Publikumsl­ieblinge der Met und wurden gefeiert. Übrigens war als Dirigent nach dem Rauswurf von James Levine Bertrand de Billy eingesprun­gen.

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BILD: SN/MET OPERA/CHRIS LEE Sonya Yoncheva ist Luisa Miller, ihren Vater singt Plácido Domingo.
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