Salzburger Nachrichten

Majestätis­che Berge und imperiale Räume

Der deutsche Fotokünstl­er Axel Hütte zeigt in der Kunsthalle Krems, was passiert, wenn man über das Abbild hinaus ein Bild schafft.

- „Axel Hütte. Imperial – Majestic – Magical“, Kunsthalle Krems; bis 10. Juni.

KREMS. In Salzburg hat der Galerist Nikolaus Ruzicska vor einigen Jahren den deutschen Fotokünstl­er vorgestell­t, jetzt lädt die Kunsthalle Krems zu einem großen Rundgang durch neuere und ältere Fotozyklen von Axel Hütte. Der 1951 in Essen geborene Hütte hat es geschafft, zahlreiche seiner Werke hängen in renommiert­en Museen und sind bei Sammlern begehrt. Bekannt gemacht haben ihn vor allem die Landschaft­sbilder aus aller Welt, die oft unter widrigen Verhältnis­sen entstanden sind. Es kann einem kalt werden, wenn Nebelschwa­den sich zwischen zwei Bergen breitmache­n, poetische Wolkenbild­er machen Hütte zu einer Art William Turner der Fotografie.

Axel Hütte macht laut eigener Aussage mitunter tagelange Märsche durch den Dschungel, ehe er plötzlich stehen bleiben muss und den Ausblick bzw. „sein“Objekt studiert. Da können Aufnahmen von üppiger Pflanzenwe­lt – verstärkt durch das Großformat – auch bei näherer Betrachtun­g wie ein romantisch­es Gemälde wirken. Sein Ehrgeiz ist es – und das machen die Fotos oft deutlich –, Bilder zu schaffen, die weit über das Abbild hinausgehe­n. Mit schwerem Gerät wie der guten, alten Plattenkam­era hält er das Besondere fest, das auch Geheimniss­e birgt.

Ob Dschungel oder Bergwelt, Axel Hütte findet überall magische Momente. Was er aus Wasserspie­gelungen macht, hat die große Kraft der Poesie. Dass Axel Hütte in einer „verwunsche­nen“Stadt wie Venedig ebenfalls Ansichten entdeckt, auf die man erst kommen muss, sei natürlich erwähnt.

Florian Steininger, der neue Leiter der Kunsthalle Krems, hat Hütte auch zu einem neuen Zyklus überredet. Innenaufna­hmen von Gebäuden, die man in Österreich kennen sollte, zeigen das objektivie­rende Zupacken eines Dokumentar­fotografen. Stifte wie Melk, St.Florian, Admont oder Seitenstet­ten haben Axel Hütte ebenso interessie­rt wie die imperiale Pracht, welche bis heute Bauwerke wie das Schloss Belvedere ausstrahle­n. Ausstellun­g:

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BILD: SN/KUNSTHALLE KREMS/AXEL HÜTTE Ziemlich wolkig: Axel Hüttes Foto vom Raucheck, Österreich, 2011.

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