Majestätische Berge und imperiale Räume
Der deutsche Fotokünstler Axel Hütte zeigt in der Kunsthalle Krems, was passiert, wenn man über das Abbild hinaus ein Bild schafft.
KREMS. In Salzburg hat der Galerist Nikolaus Ruzicska vor einigen Jahren den deutschen Fotokünstler vorgestellt, jetzt lädt die Kunsthalle Krems zu einem großen Rundgang durch neuere und ältere Fotozyklen von Axel Hütte. Der 1951 in Essen geborene Hütte hat es geschafft, zahlreiche seiner Werke hängen in renommierten Museen und sind bei Sammlern begehrt. Bekannt gemacht haben ihn vor allem die Landschaftsbilder aus aller Welt, die oft unter widrigen Verhältnissen entstanden sind. Es kann einem kalt werden, wenn Nebelschwaden sich zwischen zwei Bergen breitmachen, poetische Wolkenbilder machen Hütte zu einer Art William Turner der Fotografie.
Axel Hütte macht laut eigener Aussage mitunter tagelange Märsche durch den Dschungel, ehe er plötzlich stehen bleiben muss und den Ausblick bzw. „sein“Objekt studiert. Da können Aufnahmen von üppiger Pflanzenwelt – verstärkt durch das Großformat – auch bei näherer Betrachtung wie ein romantisches Gemälde wirken. Sein Ehrgeiz ist es – und das machen die Fotos oft deutlich –, Bilder zu schaffen, die weit über das Abbild hinausgehen. Mit schwerem Gerät wie der guten, alten Plattenkamera hält er das Besondere fest, das auch Geheimnisse birgt.
Ob Dschungel oder Bergwelt, Axel Hütte findet überall magische Momente. Was er aus Wasserspiegelungen macht, hat die große Kraft der Poesie. Dass Axel Hütte in einer „verwunschenen“Stadt wie Venedig ebenfalls Ansichten entdeckt, auf die man erst kommen muss, sei natürlich erwähnt.
Florian Steininger, der neue Leiter der Kunsthalle Krems, hat Hütte auch zu einem neuen Zyklus überredet. Innenaufnahmen von Gebäuden, die man in Österreich kennen sollte, zeigen das objektivierende Zupacken eines Dokumentarfotografen. Stifte wie Melk, St.Florian, Admont oder Seitenstetten haben Axel Hütte ebenso interessiert wie die imperiale Pracht, welche bis heute Bauwerke wie das Schloss Belvedere ausstrahlen. Ausstellung: