Salzburger Nachrichten

Salzburger ÖVP-Grünfärber

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Am 22. April ist Landtagswa­hl im Bundesland Salzburg und je näher der Termin rückt, desto klimapolit­ischer wird die regierende ÖVP. So forderte der für Energie zuständige Landesrat Josef Schwaiger den weiteren massiven Ausbau von Wasserkraf­t und die Errichtung von – im holzreiche­n Gebirgsgau Salzburg heftig umstritten­en – Windrädern. Die immer noch 50.000 Ölheizunge­n im Land sind dagegen kein Thema, aber das nur als Fußnote.

Und der Chef selbst, nämlich Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer, betonte, der soeben laufende Großausbau eines Pumpspeich­erkraftwer­ks der Salzburg AG im Pinzgau sei Teil der „Klima- und Energiestr­ategie“des Landes. Das nennt man Grünfärben. Denn wir benötigen nicht mehr Energie, sondern weniger Emissionen. An Energie herrscht kein Mangel, an ihrem intelligen­ten Einsatz schon. Wenn es nicht gelingt, den Energiever­brauch zu verringern, reichen alle Wasserläuf­e Salzburgs und die Handvoll Windräder nicht aus, um irgendetwa­s zu ändern.

Pumpspeich­erkraftwer­ke wiederum nutzen dem Betreiber, weniger dem Klima. Sie benötigen grundsätzl­ich mehr Strom, als sie erzeugen. Allerdings lassen sie die Kassen klingeln. Der auf Knopfdruck erzeugte Strom wird verkauft, wenn der Bedarf, wo immer in Europa, gerade am höchsten ist – und der Strom am teuersten.

Mit Salzburger Klimaschut­z hat das nichts zu tun.

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Martin Stricker

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