Aus Hörnchen wurde Amadou
Vor drei Jahren jubelte der Salzburger Zoo erstmals über Nashorn-Nachwuchs. Aus dem kleinen Kalb, bei der Geburt 50 kg schwer und Hörnchen genannt, ist inzwischen ein mehr als 1000 kg schwerer Bulle namens Amadou geworden.
Es war schon eine kleine Sensation, als vor fast genau drei Jahren, am 4. April 2015, zum allerersten Mal im Salzburger Zoo ein Nashorn-Jungtier auf die Welt kam. „Hörnchen“wurde das 50 kg schwere Kalb anfangs gerufen. Seine Mama Tamu hatte ihr erstes Junges nach 505 Tagen Tragzeit auf die Welt gebracht.
Warum man das so genau weiß? Weil Tamu auf künstliche Weise befruchtet wurde und deshalb der Zeitpunkt der Zeugung bekannt war. Papa Athos hatte sich mit der natürlichen Annäherung an die Breitmaulnashornkuh ein wenig schwer getan.
Aus dem kleinen Hörnchen, das die ersten Monate von der Mutter gesäugt wurde, ist inzwischen ein stattlicher Jungbulle namens Amadou geworden, der schon mehr als 1000 kg wiegt. „Das ist aber eine Schätzung“, sagt Pfleger Andreas Gfrerer. Eine Waage gebe es für Kaliber dieser Größenordnung im Zoo ja nicht. Amadou frisst gern Gras, Stroh, Heu und altes Holz, er badet gern im Schlamm und legt nachmittags stets ein Nickerchen ein.
Nach wie vor ist Amadou häufig an der Seite seiner Mama anzutreffen. „Ein Nashornjunges läuft drei bis vier Jahre mit der Mutter mit, bis sie es verstößt. Etwa weil sie wieder trächtig ist“, sagt der Pfleger. Es könnte demnächst so weit sein. Tamu wurde erneut künstlich befruchtet. „Ob sie ihr zweites Junges bekommt, können wir bald an der hormonellen Zusammensetzung ihres Kotes sehen.“
Einen Halbbruder hat Amadou bereits. Denn nur wenige Monate nach seiner Geburt kam im Salzburger Zoo noch ein Nashornkalb, der kleine Tayo, auf die Welt. Athos ist auch sein Papa. „Amadou und Tayo sind zusammen richtige Rabauken. Dabei haben sie ganz unterschiedliche Temperamente“, erklärt Andreas Gfrerer. Tayo sei viel frecher als Amadou. „Seine Mama Yeti ist nicht immer sofort dahergaloppiert, wenn Tayo – ihr Zweitgeborener – einen Laut ausgestoßen hat. Sie hat einfach schon mehr Erfahrung als Mama.“Wenn sein Halbbruder Amadou sich meldet, ist seine Mama indessen sofort zur Stelle. „Er ist ein kleines Muttersöhnchen“, erzählt Gfrerer lachend.
Zum dritten Geburtstag gibt’s für Amadou auch eine Torte aus Heu, Salat, Karotten und Äpfeln.